„skrupellos“
Datum: 03.07.2018,
Kategorien:
Macht / Ohnmacht
... und ja, das ist zum Schreien komisch, hatte sie tatsächlich damit gerechnet, dass ihr hier und heute und noch in diesem Gerichtssaal nun endlich dieses, ihr unbestritten nach gültigem Scheidungsurteil zustehende Geld ausgehändigt werde. Ich glaube ich sagte es schon einmal an anderer Stelle, Mutter war eine der..., nein Korrektur, war die dümmste Person die ich jemals persönlich kennen gelernt habe...
„Der Angeklagte, ihr geschiedener Mann wird beschuldigt Steuern in großer Höhe hinterzogen zu haben. Meine Frage nun an Sie, haben Sie während ihrer Ehe mit dem Angeklagten, … nun hat er jemals mit Ihnen über Geschäfte gesprochen?“, fragte der Staatsanwalt.
Wie von der Tarantel gestochen fuhr Papa,s Verteidiger auf und wandte sich dem Richter zu.
„Hohes Gericht, ich verlange, dass die Zeugin darüber belehrt wird, dass sie sich mit ihrer Aussage eventuell selbst belasten könnte“.
Verärgert schauten Staatsanwalt und Vorsitzender den Störenfried an. Unschlüssig war er der Richter Wallin, das sah man deutlich, beriet sich mit einem Beisitzer, wusste aber auch, Papas Anwalt hatte recht und ein Nichtbeachten könnte prozessuale ...
... Konsequenzen haben.
„Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie keine Aussage machen müssen, in der Sie sich selbst belasten“, gepresst klangen die Worte des Vorsitzenden.
Und zu der Gerichtsschreiberin gewandt, kurz und knapp: „Zu Protokoll, Zeugin wurde belehrt“.
Mutter wurde unsicher, nervös huschte ihr Blick über die Gesichter der Anwesenden, sie drehte sich sogar zu mir.
„Komm schon Du blöde Kuh, sag aus, belaste Dich selbst“, es war eine Wohltat, ach was Wohltat, es war nicht sehr weit von einem Orgasmus entfernt, ihr diese Worte ins Gesicht zu schleudern.
Mutter starrte mich mit offenem Mund an und wandte sich dann dem Gericht zu.
„Sehen Sie nur die Herren Richter, das ist seine Tochter. Ach es ist unglaublich, was ich alles mit den Zweien durchmachen musste. Einer schlimmer wie der Andere, das können Sie mir glauben“, wehklagte sie.
„Heul doch Du hohle Nuss“.
Mutter schnappte empört nach Luft.
„Noch eine derartige Bemerkung und ich lasse Sie des Saales verweisen“, sprach der Richter und funkelte mich dabei wütend an.
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, gab der Staatsanwalt erneut einen Kommentar ab.