Bekenntnisse eines Kriminaloberkommissars
Datum: 14.02.2018,
Kategorien:
Kunst,
... dass ich erschrak und ihm vor lauter Schrecken einen Magenschwinger verpasste.
Darüber war ich dann wiederum ebenso erschrocken, dass ich ihm auch noch das Glas über den Kopf zog.
Als ich mich von dem Schrecken erholt hatte, erzählte ich ihm von einem Fall diesen Freitag und dass ich nun ein wenig Abwechslung brauchen würde.
An besagtem Freitag war nämlich im Englischen Garten eine Frauenleiche aufgetaucht.
Ich ignorierte während meiner spannenden Erzählung, dass er so unhöflich war und immer wieder sein blutendes Gesicht am T-Shirt abwischte und mir somit nicht ununterbrochen in die Augen sehen konnte.
Ohne ihn weiter zu beachten, erzählte ich ihm alle Kleinigkeiten des Falles und als ich beim Namen des Opfers angelangt war, blickte mich Urs aufeinmal völlig entfremdet an.
"S'Kathal?"
Er sah mit seinem blutverschmierten Gesicht, das einem geschminkten Schickariaanhänger ziemlich ähnelte, genau in meine Augen.
Nachdem ich ihm für dies Provokation beide Finger in die seinen gestoßen hatte, fuhr ich fort und sagte, dass wohl genau die Katrin Schöffmann, die er meinte, gestern morgen genau dort aufgefunden wurde.
Zur Illustration zeigte ich ihm ein paar Schnappschüsse vom Tatort.
Nun fing der arme Urs Baslinger an zu weinen.
Zufrieden darüber,dass ich ihm die Augen schon in stiller Vorahnung zugemacht hatte, ließ ich ihn ein wenig allein mit seiner Trauer und leerte währenddessen das eine oder andere Glas Vodka-Bull.
Als ich zum dritten Mal ...
... nachschenken wollte, fiel er mir auf einmal um den Hals.
"Mei warum hob is bloß verlassen, die Arme,wenn’s mi no hätt,dann wärs jezad ned tod!"
Nun war es wohl an der Zeit die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und den Angehörigen trotz aller Privatsphäre zu befragen.
Ich hatte nämlich mal auf N24 einen Bericht über den Secret Service in der USA gesehen und in dem wurde berichtet, dass Täter die Rechtshänder sind immer nach rechts flüchteten und ihre Schusswaffe nach links wegwarfen.
Deswegen warf ich Urs Bäslinger nun nach links über die Theke und bahnte mir nach rechts den Weg nach draußen.
Ich wusste zwar nicht, ob das unter die Kategorie Zeugenbefragung fiel, aber ich kam mir verdammt gut vor, dass Ruder in der Hand zu haben und Gott über die Menschen spielen zu können.
Als ich das Schlachtfeld ein wenige Meter hinter mir gelassen hatte, hörte ich noch wie Ursi schluchzte: "...und hätt ma bloß net obdrim,dann hätt i jetzt no a Andenken an mei Spotzal!"
Nun hatte ich doch etwas über das Opfer herausgefunden und konnte nun die Diskothek mit gutem Gewissen verlassen.
Donald war mir jetzt egal, wie sagte Hansi Hinterseer immer so schön: "Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss!"
Und ich verspürte einfach keinerlei Lust mehr noch länger zu warten.
Ich wollte schon die Treppe der Großraumdisco nach oben nehmen, als aus dem Lautsprecher mir bekannte Rhythmen ertönten.
Es klang nach einer Mischung von Tönen der Liveschlachtung einer Ziege und einem ...