1. Harald: Eine Familienchronik Teil 04


    Datum: 21.06.2020, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... dazu ein Hemd, dessen Ärmel er lässig aufgeschlagen und das er nicht ganz geschlossen hatte, sodaß oben seine Brusthaare sichtbar wurden. Er trug kein Jackett und keine Krawatte, etwas, was bei ihm eigentlich undenkbar war.
    
    Und meine Mutter erst!
    
    Sie hatte eine neue Frisur; trug ihre Haare jetzt kurz. Und, ja, und geschminkt war sie auch. Sehr dezent. Sie trug einen Rock, der nicht viel kürzer hätte sein dürfen und dazu eine fast durchsichtige Bluse. Sie stand auf Stöckelschuhen neben Jutta. Auf Stöckelschuhen! Wann hatte ich bei ihr jemals hochhackige Schuhe gesehen? Ich konnte mich nicht daran erinnern; kannte meine Mutter nur in flachen und zumeist sehr bequemen Latschen.
    
    Mutter hatte sich vom Heimchen am Herd, von einer etwas nachlässig sich kleidenden, irgendwie verhärmt wirkenden Frau, zu einer reifen Schönheit gewandelt, der die Jahre nichts hatten anhaben können. Aus Aschenputtel war -man verzeihe mir den Vergleich- eine -wenn auch nicht mehr ganz junge- Prinzessin geworden.
    
    Jutta, die zwischen den beiden stand und sich offenbar gut mit ihnen unterhielt, hieb meinem Vater -daß sie das wagte!- den Ellenbogen in die Seite und nickte mit dem Kopf in unsere Richtung.
    
    Vater sah zu mir, Birgit und den Kindern hin und die Freude uns wiederzusehen, stand offen in seinem Gesicht geschrieben. Das nächste Wunder. Wann hatte Vater jemals eine Gefühlsregung gezeigt? Und nun freute er sich ganz offensichtlich und konnte anscheinend nicht schnell genug zu uns kommen. ...
    ... Ungeduldig griff er an Jutta vorbei zu meiner Mutter, faßte sie am Arm und zog sie, auf uns zukommend, einfach mit sich.
    
    Wenig später lagen auch wir einander in den Armen und während Vater und ich uns die Hand schüttelten und kurz einander umarmten, hatte Mutter -anders ist es wohl auch nicht denkbar- ihre Arme um unsere Kinder gelegt.
    
    Schließlich fand meine Mutter Zeit auch mich in ihre Arme zu schließen.
    
    Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Da war irgendetwas, was nicht ehrlich wirkte. Ich konnte mich nicht über einen Mangel an Herzlichkeit oder so beklagen. Es kam mir aber so vor, als sei da eine Art Mauer zwischen uns. Der letzte Funke kam nicht 'rüber. Mutter wirkte irgendwie gehemmt, so, als wage sie es nicht, mich richtig zu umarmen. Andererseits spürte ich, daß sie eigentlich genau das tun wollte. Seltsam, das alles.
    
    Eine Stunde später waren wir alle pappsatt und Paul konnte sich noch so viel Mühe geben; er wurde keines seiner vorzüglich gegrillten Steaks mehr los. Heinz, Paul, mein Vater und ich tranken Bier, wobei das deutsche Bier nach dem 'Maggi-Bier', das ich in den Staaten hatte trinken müssen, einen ganz besonderen Genuß für mich darstellte.
    
    Die junge Generation hatte, wie das ja häufig so ist, sehr schnell -wieder- zusammengefunden und sich in eine Ecke zurückgezogen, wo sie sich bei Cola und so 'nem Zeugs gegenseitig anscheinend eine Menge zu erzählen hatte.
    
    Auch wir anderen, älteren, saßen nun nahe beieinander und Paul, Karin, Jutta, ...
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