1. HomoLepus 03


    Datum: 24.05.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... jetzt weiter, denn ich war einen Moment stehen geblieben, um mir alles anzuschauen, doch das war nicht in ihrem Sinn. Sie strebte einer schmalen Treppe entgegen, die in das Stockwerk darüber führte. Ich folgte ihr und hörte die knarrenden Stufen, als wir zusammen hinaufstiegen. Dann kamen wir an eine Falltür, die den weiteren Weg nach oben versperrte. Sie drückte von unten dagegen und sie ging leichter auf, als ich gedacht hätte, konnte dann aber auch den Grund sehen, als wir weiter nach oben und durch die Falltür gingen.
    
    Oberhalb war ein Ring aus Eisen eingelassen, an dem ein Seil befestigt war, welche über eine Rolle weiter oben lief. Am anderen Ende hing dann ein Gegengewicht. So war es einfacher, die Falltür zu öffnen. Eine einfache, aber effektive Möglichkeit. Wenn ich es gewesen wäre, hätte ich sofort an Hydraulik gedacht. Viel zu kompliziert.
    
    Nachdem ich die Konstruktion erkannt hatte, sah ich mich weiter um. Die Fotografin hatte mich inzwischen losgelassen und war weiter in den fast riesigen Raum gegangen, der sich vor mir auftat.
    
    Die Decke war das Dach selber und ich konnte bis zum First hinaufblicken, der sich wohl sechs oder sieben Meter über mir befand. Davon ging das Dach weniger schräg nach unten, als ich von außen gedacht hätte und so war das Dach an den Wänden immer noch ca. drei Meter vom Boden weg.
    
    Im hinteren Teil lagerte wirklich das, was ich vermutet hatte. Riesige Mengen aufgestapelter Strohballen lagen ordentlich aufeinander. Davor aber ...
    ... waren einige auseinander gepflückt worden und bilden auf über der Hälfte der Bodenfläche einen weichen Untergrund.
    
    Vor dem großen Stapel Strohballen waren einige davon in einer Art und Weise gelegt worden, dass sie einen mehr als großen Sessel bildeten. Zwei Ballen waren als Armlehnen gelegt worden, zwei aufeinandergeschichtet als Rückenlehne und vier als Sitzfläche. Hier hinein setzte sie sich.
    
    Erst jetzt konnte ich erkennen, dass vor der Sitzgelegenheit eine Schale stand, die sie jetzt aufnahm und neben sich auf eine der Armlehnen stellte. Dann winkte sie mich zu sich heran.
    
    Langsam kam ich auf sie zu und überwand den Zwischenraum nur langsam, denn ich wollte einen überzeugenden Auftritt haben.
    
    Schon wenige Schritte vor ihr sah ich, was in der Schale lag, denn ein paar wirklich gut aussehende Karotten leuchteten rot daraus heraus. Sie sahen recht lecker aus und ich war mir sicher, dass sie für mich waren, was nicht schwer zu vermuten war.
    
    Einen Schritt vor ihr blieb ich dann stehen und sie deutet mir an mich hinzuknien, was ich dann auch tat. Jetzt war ich mit ihr wieder auf Augenhöhe und sie griff nach einer meiner Pfoten und zog mich weiter heran, bis ich mit meinen Knien gegen ihre geschlossenen Füße stieß. Dann machte ich es mir wieder gemütlich und sank herab, bis ich mit meinem Hintern auf meinen Füßen saß.
    
    Zuerst saß sie nur ganz ruhig da und sah mich weiterhin an, musterte mich von oben bis unten, ohne eine weitere Regung zu zeigen. Dann stand sie ...
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