Mein schlimmster Feind 01
Datum: 21.11.2019,
Kategorien:
Schwule
... eingestehen, aber jetzt war es mir schlagartig klar geworden. Trotz weiterer Nachfragen meiner Mutter gab ich ihr keinerlei weitere Informationen. Nach dem Essen verdrückte ich mich schnell in mein Zimmer und zockte am Computer, so wie auch das ganze restliche Wochenende bis zum Sonntag Nachmittag.
Sonntag, 14. Oktober
Ich war schon ab Mittag nervös. Was zieht man an, wenn man ins Stadion geht? Es war ein einigermaßen warmer Tag mit trockenem Wetter, also entschied ich mich für eine weiße, lange Hose, dazu ein weißes Tshirt und darüber ein offenes Hemd mit weißer Grundfarbe, auf die ein dezentes Blumen- bzw. Rankenmuster in überwiegend grünen Farben aufgedruckt war. Dazu passende grüne Chucks und fertig war mein Outfit. Pünklich um halb drei kam Lukas, um mich abzuholen. „Oooh, da hat sich aber jemand aufgebrezelt" lachte er. „Und dann auch noch in den Vereinsfarben grün und weiß! Wie überaus durchdacht von dir, Fips" Ich schwörs, das mit den Vereinfarben hatte ich nicht gewusst und war reiner Zufall! Aber ich sagte natürlich nichts und antwortete nur „Nenn. Mich. Nie. Wieder. Fips!"
Lukas hatte einen Führerschein und das Auto seiner Mutter, so dass wir zum Stadion fuhren. Na ja, eigentlich war das wohl kein richtiges Stadion, es gab da keine Tribünen oder so. Nur einen Kunstrasenplatz und ein Vereinshaus mit Umkleideräumen und einem kleinen Vereinslokal. An einer Längsseite des Platzes, gegenüber von der Seite mit dem Vereinsheim, gab es einen Erdwall, der wohl den ...
... Fußball Lärm von einem angrenzenden Wohngebiet fernhalten sollte. Der Wall war mit Gras bewachsen und wurde von den Zuschauern gerne zum Sitzen benutzt.
Lukas und ich blieben aber auf der Seite des Vereinsheims, nachdem jeder von uns die 4.50 Euro Eintritt bezahlt hatte. Vor dem Vereinsheim hatte man einen Grillstand und einen Bierwagen aufgestellt. Nachdem ich uns dort zwei Cola Zero geholt hatte, stellten wir uns an das Geländer, welches das Spielfeld von den Stehplätzen der Zuschauer trennte. Ich war überrascht, dass so viele Zuschauer kamen. Es müssen wohl so um die 300 Leute gewesen sein. Lukas meinte, es handele sich um das Bezirksliga Lokalderby gegen irgend eine Spielvereinigung aus einem anderen Teil unserer Stadt.
Kurz vor 15 Uhr kamen die beiden Mannschaften unter Applaus auf den Platz. „Welcher ist es?" fragte Lukas. „Der da, mit der Nummer 10, Rösner, das ist Yannick" antwortete ich. „Wow, was für ein Sahneschnittchen! Den würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen" sagte Lukas anerkennend. „Wag es bloß nicht, der gehört mir allein" lachte ich. Aber in Wirklichkeit war mir nicht zum Lachen, sondern ich meinte das vollkommen ernst! Nachdem das Spiel angepfiffen war, sahen wir eine Weile schweigend zu.
Ich verstehe ja nichts von Fußball, aber ich erkannte, dass Yannick sehr oft den Ball hatte und seinen Mitspielern Kommandos zurief. Lukas erklärte mir, dass er der Mannschaftskapitän sei und dass man das an der Armbinde erkennen könne die er trug. Nach ...