Mein schlimmster Feind 01
Datum: 21.11.2019,
Kategorien:
Schwule
... abzuhalten, mit mir zur Polizei und zum Krankenhaus zu fahren. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Nach dem Essen legte ich mich wieder ins Bett und rief Lukas an. Als ich anfing zu erzählen, fragte er gleich, ob er zu mir kommen solle. Aber ich sagte „Heute lieber nicht, ich will früh schlafen." Nachdem ich mit meiner Geschichte zu Ende war, sagte er „Eigentlich hatte deine Mutter recht, du hättest im Krankenhaus die Verletzungen dokumentieren und dann bei der Polizei Anzeige erstatten sollen. Aber ich verstehe, dass du das nicht wolltest. Die ganzen blöden Fragen von den Bullen, das ist ja fast so schlimm wie die Tat selbst. Es ist nur schade, dass diese Schweine dann wohl wieder mal damit durch kommen und nicht bestraft werden"
„Das ist mir egal" sagte ich „ich mache mir viel mehr Sorgen um Yannick. Ich weiß nicht was passiert, wenn er wirklich herausfindet, wer das war. Und dann will er ja jetzt offen zeigen, dass wir zusammen sind. Ich frage mich, wie er das machen will. Und was wird dann passieren?" „Das weiß ich auch nicht" antwortete Lukas. „Aber was auch immer passiert, denk daran, dass er dich wirklich liebt und du ihn. Lasst euch das von niemandem nehmen" Kurz danach legten wir beide auf. Ich schrieb Yannick noch eine Nachricht, in der ich ihm gute Nacht wünschte, dann schlief ich ein.
Mittwoch, 24. Oktober
Am nächsten morgen überlegte ich kurz, ob ich die Schule schwänzen sollte. Dann entschied ich mich aber doch, aufzustehen. Ich lasse mich so ...
... leicht nicht unterkriegen. Alles tat mir weh und vor meinem eigenen Spiegelbild bin ich regelrecht erschrocken. Ich hatte ein dickes, blaues Auge und mein Brustkorb und Bauch waren grün und blau. Eine heiße Dusche half, die Schmerzen etwas zu lindern. Ich versuchte, das blaue Auge mit dem Makeup meiner Mom etwas zu überschminken. Dann zog ich mich an und setzte meine große Sonnenbrille auf. Obwohl ich aufgrund der Schmerzen nur langsam gehen konnte, war ich zeitig bei der Schule.
Yannick stand oben auf dem Podest vor der Eingangstür und lächelte mich an. Marvin und Niklas standen nur zwei Meter entfernt. Ich spürte schon die Blicke der Anderen auf mir, als ich die fünf Stufen zu Yannick hinauf ging. Ich nahm die Sonnenbrille ab. Als ich vor Yannick stand, breitete er seine Arme aus und umarmte mich! Dann sagte er „Guten Morgen, Schatz" und küsste mich auf den Mund.
Um uns herum wurde es plötzlich sehr still, alle starrten uns an. Ich lies Yannicks Zunge in meinen Mund und wir knutschen vor aller Augen. Dann nahm er meine Hand und führte mich hinein. Alle starrten uns ungläubig an und alle machten uns Platz. Marvin und Niklas glotzten blöde mit offenen Mündern. Yannick lies meine Hand los und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich legte meinen Arm um seine Taille und so gingen wir bis zu dem Klassenzimmer, in dem mein Englischunterricht stattfand. Ich war so stolz wie nie zuvor. Alle konnten sehen, dass ich mit Yannick zusammen war. Er verabschiedete sich jedoch nicht vor ...