1. Heißer Herbst 07 - Zwischen neun und zehn in der E


    Datum: 18.11.2019, Kategorien: Humor

    ... grad heraus, während sich das Publikum langsam wieder auf den Weg machte.
    
    Die Schäferin Micaela zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, es ist einfach deswegen, weil ich mich nackt am wohlsten fühle. So frei und … Einfach herrlich! Kannst du das verstehen?“
    
    „Oh, ja, sehr gut sogar!“, tönte es dreistimmig zurück. Manu grinste breit. "Ich denke, ihr habt eine Aufgabe schon erfüllt. Auf den Aufsatz können wir wohl verzichten!“
    
    Micaela runzelte die Stirn. „Schlampenprüfung?“, fragte sie ahnungsvoll und als Manu zustimmend nickte, fügte sie an: „Willkommen im Club!“
    
    Susi und Sabine waren erst einmal sprachlos, dann nahm die Nackte das Lamm wieder an sich und machte sich auf die Suche nach dem Mutterschaf. „Wenn du nächsten Sommer wieder mit den Schafen herumziehst, komme ich vorbei. Ich bin auch gerne nackt!“, rief ihr Susi hinterher.
    
    „Wir!“, berichtigte Sabine umgehend, ehe sich die drei Freundinnen auf ihre Bikes schwangen und ihren Weg durch die Heide fortsetzten. Das eben Erlebte und die offensichtliche Tatsache, dass auch Micaela eine Schlampenschwester war, gab genug Gesprächsstoff bis Schloss Schälmburg auftauchte. Jedes grasende Schaf weckte Erinnerungen.
    
    Die ‚Tatortbesichtigung' verlief unspektakulär und fast professionell. In einem aufliegenden Touristenprospekt konnten sie dank einer Gartenskizze schon eine vielversprechende Route für den geplanten Nacktlauf anzeichnen. Zweimal gingen sie diese ab, dann absolvierten sie einen Probelauf auf Zeit, ...
    ... natürlich angezogen. Da sie aber nur zwölf Minuten benötigten, erkundeten sie eine Zusatzschleife, um die geforderte Viertelstunde zu erreichen. Blöd war nur, dass sie das Parkzentrum queren mussten, das war eine der Bedingungen. Dort in der Mitte aber stand das Schloss und beim Eingang eine Kasse, denn die Besichtigung war nicht frei. Besichtigen wollten sie zwar nichts, aber rein mussten sie. Und zwar splitternackt. Und raus auch wieder! Leider gab es nur einen Weg. Susi brachte es auf den Punkt: „Wenn wir nackt reinrennen, werden sie uns vor lauter Verblüffung nicht stoppen können. Aber wie kommen wir ungehindert wieder raus?“
    
    Grübelnd radelten sie schweigsam zurück. Es war schon nach neun Uhr, als sie bei der Eisdiele ankamen und Gina freudig begrüßten. Die schien sich auch sehr zu freuen, denn endlich konnte sie ungehemmt quatschen und musste dabei nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Glücklicherweise war der Laden fast leer, so konnte Susi die blonde Bedienung an ihren Tisch bitten. Etwas umständlich, Manu enthielt sich komplett jeglicher Einmischung, erklärten Susi und Sabine abwechselnd, was es mit der Exhibitionistischen Schlampenfraktion auf sich hatte. Aber immer wieder musste Gina zum Servieren, Kassieren oder Abräumen den Tisch verlassen. Es ging nur langsam voran, die Eisdiele leerte sich. Endlich, kurz vor zehn kamen sie zu einem Ende.
    
    „Klare Sache!“, meinte Gina. „Logisch mach‘ ich mit, das ist ganz mein Ding. Nackt ist geil und das andere klingt auch gut. ...
«12...4567»