1. Heißer Herbst 07 - Zwischen neun und zehn in der E


    Datum: 18.11.2019, Kategorien: Humor

    ... richtig in Rage, „schauen Sie sich die Frau doch mal an. Die ist doch in aller Nacktheit absolut ästhetisch. Die einzige Erregung findet doch in Ihrer Hose statt. Das kann jeder sehen!“
    
    „Halten Sie sich da raus, junge Frau! Das geht Sie nichts an. Geben Sie mir einmal Ihre Personalien!“ Er zückte seinen Block, blätterte um und griff nach dem Kugelschreiber. Susi meinte, es sei an der Zeit, ihrer Freundin beizuspringen.
    
    „Das, was sie gesagt hat, ist vollkommen richtig!“ Susi drängte sich vor und stand jetzt seitlich vom Polizisten, dem, der bis jetzt das Wort geführt hatte. Der andere hatte sich bisher gar nicht geäußert, nur beobachtet. „Herr – äh - ...“, sie musterte das Namenssc***d, „Herr Rüdermann – wofür steht das P.? Philister vielleicht? – also, Herr P. Rüdermann, woran knüpfen Sie ihre Interpretation von ‚Erregung öffentlichen Ärgernisses'? Soweit ich das sehe, ärgert sich hier niemand über die Nacktheit dieser wunderschönen Frau. Ganz im Gegenteil! Zumindest die versammelten Männer genießen den Anblick ...“
    
    „Ich finde sie auch schön!“, rief eine Frauenstimme von hinten.
    
    „Ich auch!“
    
    „Ich auch!“
    
    „Jawoll, ja!“, bekräftigte eine ältere Dame, die mit ihrem Fahrrad, Gemüse, Brot und andere Einkäufe in ihrem am Lenker befestigten Korb, neben dem Polizeifahrzeug angehalten hatte. „Das regt mich überhaupt nicht auf. Fangt lieber die Vandalen, die mein neues Fahrrad geklaut haben. Jetzt muss ich wieder mit der alten Klapperbüchse rumfahren, weil ihr nie da ...
    ... seid, wenn ihr gebraucht werdet, aber dafür unschuldige Mädchen belästigt.“
    
    Als sie was von ‚unschuldigen Mädchen' hörte, überzog ein belustigtes Grinsen das Gesicht der nackten Mica. Auch Susi und Sabine dachten sich ihren Teil. Wenn nur die Hälfte von dem stimmte, was man gerüchteweise von der nackten Heideschäferin hörte, dann war es mit deren Unschuld nicht so weit her.
    
    „Wenn es Sie nicht stört, wenn vor Ihrer Nase Nudisten ungehindert ihr Unwesen treiben, dann ist das Ihre Sache. Meine Aufgabe besteht darin, die Bevölkerung zu schützen ...“
    
    „Schützen? Ha! Mich muss niemand vor einer nackten Schönheit schützen! Das verbitte ich mir!“, schrie ein Mann, der auf einen kleinen Erdhügel gestiegen war, von wo aus er die leibhaftige Venus besonders gut sehen konnte. Gleich fielen andere Zuschauer zustimmend ein.
    
    Wieder war es eine Frau, die dezidiert erklärte: „Übereifrige Polizisten machen mir mehr Angst als eine unbekleidete Frau. Davor muss mich niemand schützen, aber wer schützt uns vor den Übergriffen der Obrigkeit?“
    
    „Jawoll, ja!“, stimmte die Dame mit dem Gemüse zu.
    
    Schäferin Micaela reckte sich und damit ihre eindrucksvollen Brüste vor des Polizisten geröteter Nase. Sie schaute aufmerksam die Straße entlang. „Fränzi! Fränzi, lauf!“, rief sie und der zottelige Hund schoss davon, Micaela hinterher.
    
    „Halt! Hiergeblieben! Bleiben Sie sofort stehen, oder ...!“ Er langte tatsächlich nach seiner Pistole, aber nun griff sein Kollege doch ein und fasste ihn fest ...
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