1. Oben


    Datum: 07.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... geschlagen und davon, dass irgendwas zerwühlt oder besudelt war, konnte keine Rede sein.
    
    Mit blitzhafter Eingebung sah ich auf das Bett auf der anderen Seite. Dessen Bettdecke lag flüchtig zusammengelegt am Fußende. Das Laken voller Flecke, manche noch feucht. DAFUCK!!!
    
    Schlagartig kamen mir die seltsamen Details zu Bewusstsein. Dass Steffi nie zuvor gesquirtet hatte. Dass die Brüste meiner Unbekannten kleiner gewesen waren. Ihre Fotze anders gerochen und geschmeckt hatte. Ihre Erregung so viel ungehemmter war. Dass alles gepasst hatte, wie nie zuvor. — Und niemals wieder?
    
    Ich sprang aus dem Bett. Faltete die Decke der Unbekannten wieder auseinander, um sie über unsere geheime Liebesstatt zu breiten. Das war sonst zu offensichtlich. Sprang in meine Klamotten und stolperte die Treppen hinab in den Speisesaal. Ausser den Schwaben niemand mehr da. Die letzten hatten gerade die Hütte verlassen. Vermutlich Richtung Gipfel. Ich nickte Ursel und ihrem Mann zu und stürmte nach draussen. Konnte gegen die Sonne drei Gestalten erkennen. Die Gestalt in der Mitte drehte sich um, verharrte. Hob den Arm wie zum Gruss. Glaubte ich. Und war schon hinter dem majestetisch himmelragenden Massiv verschwunden.
    
    Ich schlenderte ins Haus zurück, die Treppe hoch in den Schlafsaal, meine Sachen zu packen. Steffi war schon fast fertig und wollte schonmal frühstücken gehn. „Sonst gibt's vielleicht nix mehr." Ich nickte geistesabwesend. „Komm auch gleich", hatte ich gemurmelt.
    
    Als ich unter der Bank nachsah, ob ich was vergessen hatte, fand ich ihre Sonnenbrille. Die sie immer zwischen Stirn Nase hin und her geschoben hatte.
    
    Reckte mich weit, atmete tief, sah aus dem Fenster. Willensfreiheit, dachte ich und musste lächeln. Sie war oben. Ganz oben.
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