1. Rapunzel 01


    Datum: 19.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Füße auf dem Tisch und blätterte im
    
    Rolling Stone
    
    . Als sie mit dem Geschirr hereinkam um den Tisch zu decken, würdigte er sie keines Blickes, aber wenigstens nahm er die Füße runter.
    
    Tanita holte das Essen aus der Küche, für Mick brachte sie sogar eine Flasche Bier mit. Er trank nur gelegentlich Alkohol, auch ihr zuliebe, weil sie es nicht besonders mochte, wenn er nicht mehr nüchtern war. Als sie ihm die Flasche hinstellte, zog er leicht die Augenbrauen hoch, sagte aber immer noch nichts.
    
    Zufrieden stellte Tanita fest, dass ihr die Pfannkuchen gut gelungen waren. Verstohlen warf sie ihrem Gegenüber einen Blick zu. Der verzog keine Miene.
    
    Wir werden ja sehen, dachte sie. Unauffällig öffnete sie einen Knopf ihrer Bluse, sodass sie Mick, je nachdem, wie weit sie sich vorbeugte, Einblick in ihr Dekolleté gewährte. Keinen zu tiefen, wohlgemerkt. Weniger war manchmal gerade in diesen Dingen mehr, das hatte sie schnell gelernt.
    
    Es dauerte nicht lange, bis sie seinen Blick auf sich spürte, fast so verstohlen, wie sie ihn vorhin angeschaut hatte. Diesmal war sie es, die sich unbeteiligt gab. Gleichmütig aß sie weiter, nicht ohne ihn dabei ein bisschen zu ärgern, indem sie sich scheinbar zufällig ein Stück zurücklehnte, sodass es nichts mehr zu sehen gab. Als sie merkte, dass er wieder wegschaute, veränderte sie ihre Position erneut. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er sich ein Grinsen verkniff. Natürlich hatte er gemerkt, was sie im Sinn hatte und ging auf das ...
    ... Spiel ein. Bis sie mit dem Essen fertig waren, knisterte die Luft zwischen ihnen regelrecht vor Spannung.
    
    Beim Abräumen streifte Tanita leicht Micks Hand und sah, wie er eine Gänsehaut bekam.
    
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, aber sie tat ungerührt und brachte das schmutzige Geschirr in die Küche. Sie hasste es zwar, wenn er sie so anfuhr wie vorhin, aber andererseits mochte sie es irgendwie auch, wenn er ein bisschen gereizt war. Das verlieh dem Ganzen ein gewisses... Prickeln.
    
    Sie ließ Wasser in die Spüle laufen um die Teller einzuweichen, drehte sich um und fuhr zusammen, weil Mick plötzlich im Türrahmen lehnte. Seine grünen Augen funkelten, als er sie fragte: „Und was gibt 's als Nachtisch?"
    
    Allein dieser gewisse Unterton in seiner Stimme sorgte dafür, dass sie ein angenehmes Ziehen im Unterleib spürte.
    
    Tanita warf ihre Haare zurück und stemmte die rechte Hand in die Hüfte. „Womit hättest du dir denn wohl einen Nachtisch verdient?", gab sie mit einem spitzbübischen Lächeln zurück.
    
    Er grinste nur. „Du freches Biest gehörst mal wieder übers Knie gelegt."
    
    Sie löste sich von der Spüle, schlenderte auf ihn zu und legte ihm die Arme um den Nacken.
    
    „Nicht doch. Bist du immer noch sauer, Pa?"
    
    Das war in Kindertagen oft ihr Spitzname für ihn gewesen, auch wenn er sich ihr gegenüber eher wie ein großer Bruder oder bester Freund benahm. Schließlich war er nur gut fünfzehn Jahre älter als sie.
    
    Mick fasste sie an der Hüfte und zog sie fest an sich. „Nenn ...
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