1. Vormundschaft 03


    Datum: 29.09.2018, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... haben sich auch gerecht behandelt gefühlt. Das haben Ihnen die ‚kleinen Leute' nicht vergessen. Genau das wissen auch sowohl der Bischof als auch der Herzog, deshalb werden die beiden keine Maßnahmen ergreifen, die nicht hundertprozentig belegbar sind. Die Leute vermuten auch, dass Ihre Heirat nicht ganz freiwillig war, sondern zum Wohle der Grafschaft erfolgte. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Frau Gräfin, dann nutzen Sie die Popularität der Gräfin Cathérine für Ihre Zwecke. Die Bevölkerung wird Ihnen alles vergeben, solange sich der Regierungsstil im alten positiven Sinne weiter entwickelt." Ich blickte sie irritiert an. Was redete Claudine denn da? Ich meine, die kirchliche Trauung war ohne sichtlichen Zwang erfolgt. Und was sollte das mit der Vergebung durch die Bevölkerung?
    
    „Beeinflussen Sie den jungen Grafen genau in diesem Sinne und alles wird gut werden. Auch vorher hatte der junge Graf unter ihrer Vormundschaft nur die Regeln erlassen und ausgesprochen, wie sie sie als Gräfin angeordnet haben. Wenn sie weiblich klug agieren, dann wird es genauso bleiben, auch wenn der junge Graf vielleicht annehmen mag, dass er sich selber die Regeln allein ausgedacht hat. Ein kluges Weib steuert aus dem Hintergrund. Die Leute akzeptieren, dass im Hochadel innerhalb der Familie geheiratet hat. In Ihrem speziellen Fall vermuten sie sogar...Na ja, Sie wissen schon, solange es keiner öffentlich ausspricht, werden alle zufrieden sein."
    
    Was sie sagte, hieß nichts anderes, als ...
    ... dass viele Leute vermuteten, dass ich meinen Sohn geheiratet hatte, um einer Ehe mit dem Herzog zu entkommen. Ein bisschen hörte sich das nach dem Prinzip des ‚Kaisers neue Kleider' an. Keiner glaubte so recht daran, dass ich die Zwillingsschwester der Gräfin Cathérine war, aber all taten so als ob, weil es ihnen so lieber war, als den Herzog als Landesvater zu bekommen. Hinter geschlossenen Türen würden sie sich vielleicht die Mäuler zerreißen, aber keiner würde es laut auf offener Straße sagen. Nur ein klarer Beweis, dass ich doch Gräfin Cathérine war, würde den Bischof aus der Deckung locken und dann sicherlich sofort die Inquisition bedeuten. Es war ein Tanz auf dem Vulkan. Colette war in diesem Zusammenhang ein echtes Risiko, wenn Jean-Marie im Überschwang seiner Gefühle den Mund nicht halten konnte. Ich konnte nur nicht einschätzen, ob Colette ihn schon umgarnt hatte, oder ob ich dieses Verhängnis noch vermeiden konnte. Junge Männer waren einfach mühelos zu manipulieren, sobald ihnen das Blut in ihr männliches Organ hinein schoss.
    
    „Und Colette, was denkt sie?" Ich hatte eine Vermutung, aber Claudine wusste es sicherlich besser als ich.
    
    „Gräfin, Sie wissen ja wie junge Dinger sind. Colette hört nicht auf mich und solange sie die Illusion hat, dass sie Baronin wird, ist ihr kein Risiko zu hoch."
    
    Genau das hatte ich schon vermutet und befürchtet. Wenn das Risiko mit dem Bischof nicht wäre, dann würde ich das ganze ja leichter nehmen. Jedenfalls redete ich mir das ...
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