1. Vormundschaft 03


    Datum: 29.09.2018, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... Ihren Neffen heiraten und ich kann das vertreten. Mir ist es egal, ob Sie nun seine Tante sind oder nicht. Es ist hingegen nicht egal, dass Sie nunmehr katholisch verheiratet sind. Sie hatten die Wahl zwischen dem Herzog und dem jungen Grafen. Beim Herzog würden wir diese Diskussion erst gar nicht führen, denn da hätten in der Hochzeitsnacht alle Ihre Schreie gehört und am nächsten Morgen wäre das befleckte Laken öffentlich ausgestellt worden. Sie haben aber den Grafen Jean-Marie bevorzugt und ihm das Ja-Wort gegeben. Es gab kein Laken zu sehen, was schon nicht sehr geschickt ist. Sie werden also von morgen an ab diese Ehe und alle damit verbundenen Pflichten in den Augen der Öffentlichkeit umsetzen! Ich kann nicht damit leben, wenn Sie oder im Moment Ihr ‚geschätzter Gatte' Fehler begehen, die mich in den Augen des Herzogs oder gar in den Augen der Kirche als unglaubwürdig für diese Genehmigung der Heirat darstellen würden. Ich erwarte von Ihnen, dass keiner der von mir geschilderten möglichen Fehler irgendwann eintritt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    
    Das war eine Unverfrorenheit - und das war ihm auch bewusst. Er hatte eine Ehe für mich forciert -- und nicht ich. Er wusste jedoch auch, dass ich ihm nicht widersprechen konnte, was die Wahl betraf und das öffentliche Eheversprechen. Ja, ich hatte es gegeben. Leider gab es eine nicht zu unterschätzende Chance, dass Jean-Marie Dummheiten machte. Das Risiko war mir einfach zu hoch, dass ich Lügen gestraft wurde. ...
    ... Vielleicht war der Geistliche über meine Gespräche mit Claudine informiert oder hatte ihn Colette direkt informiert? Der Bischof wusste, dass ich befürchtete, dass Jean-Marie bei ‚Aktivitäten' beobachtet werden konnte und er teilte diese Befürchtung. Genau deshalb hatte er mich auch heute aufgesucht. Das wurde mir nun klar. Er erwartete Aktionen von mir.
    
    „Sie haben sich unmissverständlich ausgedrückt, Exzellenz."
    
    Ich musste ihm zugutehalten, dass er die Zustimmung in aller Höflichkeit ohne jedes Zeichen eines Triumphes entgegennahm. Er war nicht jemand, der darauf aus war, sein Gegenüber partout zu demütigen. Aber bei ihm heiligte der Zweck die Mittel und er hatte keine Skrupel alles einzusetzen, was ihm einen Vorteil brachte. Er tat alles, um seinen eigenen Machterhalt zu sichern. Und um diesen zu sichern, musste meine Ehe im Außenbild als tadellos erscheinen.
    
    „Wir sehen uns spätestens in vier Wochen zur Beichte am Sonntag, verehrte Gräfin; und für dieses Mal erwarte ich eine Beichte, die meine angesprochenen Zweifel beseitigt."
    
    Noch am Dienstagabend vor Sonnenuntergang und weit vor dem Abendessen schaute Claudine etwas beunruhigt drein, als ich sie nach der Möglichkeit befragte, eine eilige Nachricht an Jean-Marie zu schicken. Der Baron Levantes, bei dem der junge Graf zu Besuch weilte, war gut eine Tagesreise entfernt. Ich wusste natürlich, dass eine offene Nachricht per Brieftaube bei Pech von jedem beliebigen in seiner Gruppe gelesen zuerst werden konnte. Ich ...
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