Der Keuschheitsgürtel 02
Datum: 06.09.2018,
Kategorien:
Sehnsüchtige Hausfrauen
... treffen.
Dem jungen Kürschnergesellen erging es ebenso, träumte er doch seit langem davon, Elisabeth sehen zu können.
So prallten die beiden fast aufeinander, als sie im fahlen Mondlicht am verabredeten Platz eintrafen.
"Ich freue mich, dass du mich nicht enttäuscht hast", begann die atemlose Magd. „Du musst mir gut zuhören, Christian und alles so befolgen, wie ich es dir auftrage, dann wirst du heute die Liebesnacht deines Lebens erfahren."
Unter ihren Röcken zog sie einen langen dunklen Umhang hervor, der dem aufgeregten Burschen bis an die Fersen reichen sollte. Dieser war gekrönt mit einer ausladenden Kapuze, so dass kein Mensch das Gesicht des heimlichen Trägers zu sehen bekommen würde.
Rasch übergab Katharina das Kleidungsstück und erklärte:
"Das Haupthaus ist nach Einbruch der Dunkelheit verschlossen. Der Graf will es so.
Also schleiche dich zu der kleinen Kapelle, mein Freund. Links neben dem Beichtstuhl findest du eine verborgene Tür. Öffnen kannst du sie, indem du einen winzigen Hebel umlegst, welcher sich auf dem oberen Rand des großen Gemäldes unseres Herren Jesus befindet. Die Pforte ist der Einlass zu einem Geheimgang. Durchschreite diesen und du wirst an seinem Ende eine Türe öffnen, welche in einen der Flure führt, gar nicht mehr weit weg von deiner Liebsten. Für jeden ist dieser Durchlass anzusehen wie ein großer Schrank, nur verschlossen ist er stets und somit für niemanden zugänglich. Ich weiß nur durch einen glücklichen Zufall von ...
... diesem Geheimnis, mein Vater, Gott hab ihn selig, hat noch mit daran gebaut.
Wenn du aus der hölzernen Pforte trittst, den Schrank im Rücken, wende dich nach rechts, bis der Flur nicht mehr weiter führt. Die nächste Türe auf der linken Seite wiederum ist die, hinter welcher die Gräfin schmachtend auf dich wartet.
Nun vertraue ich dir diese beiden Schlüssel an: Mit diesem hier verschaffst du dir Zugang in ihre Gemächer, mit dem anderen zu ihrem hungrigen Leib.
Morgen in der Frühe, noch ehe der erste Hahn kräht, werde ich wieder hier auf dich warten. Ich muss beide Schlüssel zurück haben, sonst kann ich um mein Leben fürchten.
Zum Letzten hast du hier eine Fackel, der Schleichweg ist in Friedenszeiten nicht beleuchtet.
Und nun geh' und mach' Elisabeth glücklich!"
Christian hatte aufmerksam und mit klopfendem Herzen zugehört. Das sollte ein rechtes Abenteuer werden, was ihm Katharina da vorschlug! Allein seine Sehnsucht nach der liebreizenden Gräfin war größer als alle Sorgen und Bedenken. So warf sich unser Bursche rasch den schwarzen Umhang über seine Gestalt und machte sich ohne Umschweife auf den Weg.
Zur selben Zeit geisterte Bernhards alte Magd durch die mondhellen Flure der Burg.
Wie so oft in der letzten Zeit plagten sie arge Schmerzen fast so heftig wie die Angst, alsbald den Rest ihres kläglichen Lebens ohne warmes Lager und tägliche Kost fristen zu müssen.
Gerade als sie wieder lauschend ihr Ohr an eine der Eichentüren presste und hoffte, Zeuge ...