1. Der Keuschheitsgürtel 02


    Datum: 06.09.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    So lebte die arme Elisabeth in Trauer und Einsamkeit für viele Wochen.
    
    Nun trug es sich aber zu, dass einige Bewohner der gräflichen Burg von einer verheerenden Krankheit heimgesucht wurden.
    
    Auch Bernhards alte Magd fesselte heftiges Fieber und anderes Unwohlsein für einige Wochen an ihr Bett, so dass diese nicht mehr ihren Dienst an Elisabeths verschlossenem Honigtöpfchen versehen konnte.
    
    Bald beklagte sich die junge Frau bei ihrem Gemahl ob unerträglicher Wundschmerzen, rieb doch nun das harte Leder ohne pflegende Salben erbarmungslos über ihre intimen Stellen.
    
    Bernhard ließ Gnade vor Recht ergehen, wie er gönnerhaft seinem Weibe erklärte und bestellte Katharina, Elisabeths Zofe aus Kindertagen, um die Folgen, welche das Tragen des Keuschheitsgürtels verursachten, mit allem Notwendigen zu versorgen.
    
    Die dralle Dienerin eilte freilich rasch in die Gemächer ihrer Herrin und musste sich das Wehklagen versagen, als sie die wund gescheuerte zarte Haut aus dem festen Leder befreite.
    
    "Euer Gemahl scheint mir ein sehr gestrenger Herr zu sein!", stellte sie mit Entsetzen fest, als sie sanft mit einem weichen Tuch den Schmutz der letzten Zeit entfernte.
    
    "Ist es nicht auch sein Wunsch, Euch gesund und wohlbehalten zu wissen? Oder ist sein Prügel tatsächlich schon so schlaff und tot, dass Ihr für ihn nur noch als Wärmflasche im Bette dient?"
    
    Elisabeth seufzte tief unter dem wohltuenden Labsal des warmen Wassers auf ihrer Haut.
    
    "Er ist so hart und verbittert, ...
    ... Katharina.", antwortete sie dann verzweifelt. „Nichts kann sein kaltes Herz erweichen. So viele Male habe ich gebettelt und gefleht, er möge diese unmenschliche Strafe beenden. Umsonst! Ich bin dazu verurteilt, ein Leben in der Dunkelheit seines Hasses führen zu müssen!"
    
    Wieder schwammen ihre großen blauen Augen in heißen Tränen.
    
    Jetzt strichen die Finger der Zofe sanft und liebevoll heilende Salben auf die wund gescheuerte Haut.
    
    Elisabeths Atem stockte immer wieder um dann schneller und abgehackter zu werden.
    
    Die in Liebesdingen erfahrene Magd konnte nicht umhin, die sich verändernden Körperlichkeiten der Gräfin zu bemerken.
    
    „Wann habt Ihr zum letzten Mal Erlösung erfahren, mein Kind?", war alsbald die Frage, welche sie sich nicht verwehren konnte.
    
    "Ach, Katharina", stöhnte die Gräfin jetzt mit Wonne, „Es ist freilich lange her, als ich an einem Tage sogar zweimal dieses sündige Vergnügen erfahren durfte. Das erste Mal verdankte ich dem Wissen, welches du mir in unseren vertraulichen Gesprächen vermittelt hast, das zweite Erlebnis aber wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben müssen, dass ich wohlbehalten als einzigen Trost in meinem Herzen trage."
    
    Die Zofe horchte auf.
    
    Sollte ihre Herrin einen Galan ihr eigen nennen?
    
    Es wäre ihr zu gönnen, zu trist und einsam musste sie ihr Leben an Bernhards Seite führen.
    
    Noch einmal tauchte Katharina ihre Fingerkuppen in die kühle, wohl duftende Salbe und verrieb diese zärtlich auf Elisabeths geschwollenen ...
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