Eisen und Eis
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Schwule
... nahm sie auf, außer Stande einen klaren Gedanken zu fassen, sah seinen Schwanz an, wie er sich wand und seinen Bauch bespritze mit cremigem Weiß – ein Bauch, der orgasmisch zuckte.
Angestachelt, es ihm gleichzutun, wenige Nanosekunden davon entfernt, trieb ich jeden verbliebenen Zentimeter meines Schwanzes hinein in die himmlisch enge Umarmung St. Petri und vorbei an ihm; ich brach durch das Tor und spürte eine ferne Sonne mich verzehren.
Ich denke, ich starb ein Stück weit an diesem Abend, in den heruntergekommenen Obergeschossstudios des Kirow-Hauses, mit dem unablässigen Regen, der draußen auf die Kupferkuppeln niederhämmerte, und den flackernden Lichtern über mir. Spürte das mannhafte Gewicht des Solisten des Leningrader Staatsballetts auf meinen Lenden, einem wollüstigen siamesischen Zwilling gleich, wusste meinen harmreichen Samen – für mich verloren – in ihm, fadentief.
Der Geruch einer Frau, wenn du sie befriedigst, ist lieblich und pikant wie das Zerreiben von Gewürzen oder Salz und Orangen.
Der Geruch zweier Männer ist schwindelerregend wie Opium und aufputschend wie die Hölle in einer Teetasse. Unmöglich auszubalancieren – oder abzuschlagen.
Und sobald du ihn kennst, durchdringt er dich mit erster Liebe – derselben ersten Liebe von der Dante im Abstieg in die Verdammnis sprach. Einer Liebe, die dich so heftig packt, dass sie bisweilen grausam ist.
Aber manchmal ist sie personifizierte Waffenruhe – im Moment gegenseitiger Kapitulation.
Sie ist ...
... immer schön.
Das dachte ich, sogar als ich meinen erschlaffenden Schwanz aus ihm zog, ihn aufstöhnen hörte, und seine ermüdeten Beine herabsinken ließ, sodass sie wieder den Boden berührten. Diese kraftvollen Beine, zitternd vor Erschöpfung.
Er atmete leise, sah mich an mit seinen dunklen, weit auseinanderstehenden Augen, die kastanienfarbenen Quasten seines Schopfes zerzaust, seine Haut errötet vor Erregung.
Ich war heftig am Luftholen, obendrein, aber ich verdrängte es, als ich mit routinierten Gesten meine Uniform wiederherrichtete, meinen Schwanz zurück in meine Jodhpur steckte, meinen Schulterholster über meinen Kopf streifte, sodass er aufs Neue straff meine Brust überkreuzte; und ich zog den Gürtel fest an meiner Taille.
Der Tänzer besaß einen eindrucksvollen Körper, in Seiten und Schultern wohlproportioniert.
»Du hast nichts allein getan«, sagte ich, schaute ihn eingehend an, prüfte ihn wie einen Vollbluthengst. Suchte Fehler, suchte Schwächen. »Sie war eine selbstbestimmte Frau.«
Ich erwiderte seinen starren Blick und nickte einmal, kurz.
»Ich kann das nicht gelten lassen«, sagte er, still.
»Du hast das nicht zu entscheiden. Der MWD befindet dich nicht des Ehebruchs für schuldig.«
Er schwieg.
»Wenn überhaupt wer, dann hat sie die Schuld zu tragen«, fügte ich hinzu, gerade dabei meine Handschuhe überzuziehen, und stellte fest, dass ich sie nie ausgezogen hatte. Eine zarte Beugung des Leders: Ich ballte meine Hand zur Faust und öffnete sie ...