1. Metamorphosen 11v32


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Fetisch

    ... Knut. "Ich besorge dir die Adresse. Weil du mein Freund bist. Und weil du mir die verdammte Wurzel aus dem Garten ausgegraben hast."
    
    "Ich danke dir!", sagte Egon erleichtert. "Und wie lange dauert das?"
    
    "Laß mich mal eben meinen Sohn anrufen. Wenn er in seinem Büro ist, geht's schnell."
    
    Zehn Minuten später setzte sich Knut wieder zu Egon an den Tisch. "Komisch. Die haben nur einen Daniel gefunden. 24 Jahre alt." Er blickte auf den Zettel in seiner Hand. "Aber du kennst ja die Holzköpfe da oben." Sein Zeigefinger schoß nach hoch und er grinste schelmisch. "Bestimmt ein Schreibfehler. Oder der Bruder. Was weiß ich?"
    
    Egon nahm den Zettel. Danielas Adresse lag auf halbem Weg bis zu seinem Wohnort. Er würde quasi dran vorbeifahren. Was für ein Glück! Wenn er sich beeilen würde, könnte er den letzten Zug um 22 Uhr noch bekommen. Und erst mal auf der Autobahn, würde er es bis zum Morgengrauen leicht schaffen.
    
    "Ich dank dir", sagte Egon überschwenglich und küßte den verdutzten Mann auf die Stirn. "Sag Lena, das Haus sieht schlimmer aus als sonst! Aber ich mach es beim nächsten Mal wieder gut!" Dann rauschte er zur Tür hinaus.
    
    Verfluchte Mövenkacke, dachte Knut und grinste. Den hat's aber voll erwischt.
    
    Egon führte noch ein paar wichtige Telefonate. Mit dem Hörer am Ohr raste er durchs Haus, sammelte die Dinge ein, die er unbedingt brauchte und warf sie in eine Tasche. Im Wagen sitzend wartete er dann, bis sich das Garagentor verriegelte, dann gab er Gas. Um ...
    ... alles Weitere würde sich Lena kümmern.
    
    Er erwischte seinen Zug und nickte dem jungen Mann freundschaftlich zu, der ihn eingewunken hatte. Die Jungs machten einen Scheißjob und Egon hatte hohe Achtung vor ihnen. Er stellte den Motor ab, streckte sich so gut es ging und schloß die Augen. Schlafen würde er sicherlich nicht können, aber ein wenig dösen war schon drin.
    
    *
    
    Egon erreichte die Adresse kurz nach Sonnenaufgang. Ein trostloses Viertel, mit Hochhäusern, eines schlimmer anzusehen als das andere. Er stellte seinen Wagen ab und ging zum Hauseingang. Und richtig. Er fand Danielas Klingelschild ziemlich weit oben. Sein Herz raste und er war glücklich. Aber auf einmal wußte er nicht, was er als nächstes tun sollte. Er ging zum Wagen zurück und rauchte eine Zigarette. Dann riß er sich zusammen und klingelte. Nichts geschah! Noch ein Versuch. Nichts! Er trat einige Meter zurück und blickte die Fassade hoch. Unmöglich, Danielas Wohnung auszumachen! Wieder klingelte er, obwohl er wußte, daß es sinnlos war.
    
    Ein junger Mann mit einem Brotbeutel unterm Arm kam das Treppenhaus herunter und öffnete die Tür. Ihre Blicke kreuzten sich für einen Moment, aber der Mann war nicht interessiert an Egon. Starr war sein Blick und Egon vermutete, daß der Frühaufsteher auf dem Weg zur Schicht war. Egal! Die Tür war auf und Egon schlüpfte hindurch.
    
    Er klingelte und klopfte als er vor ihrer Tür stand, aber nichts tat sich. Dabei mußte jemand in der Wohnung sein, denn unter der Wohnungstür ...
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