1. Metamorphosen 11v32


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Fetisch

    ... anzuschauen.
    
    Es war eine junge Frau, die dort mitten in der Brandung stand. Ihr langes, pechschwarzes Haar war der steifen Brise hilflos ausgeliefert. Ihr dünnes Jäckchen blähte sich wie ein Segel auf und flatterte heftig um ihren Körper. Sie reagierte auf nichts. Nicht auf das Wasser, das ihr bis hoch auf den Oberkörper spritzte, nicht auf den Wind, der sie mal zu der einen, dann wieder zur anderen Seite schwanken ließ. Und auf Egons Zurufe reagierte sie ebenfalls nicht. Bis es Egon zu unheimlich wurde und er auf sie zuging. Das Wasser war eiskalt, lief in seine Schuhe und kroch seine Beine hoch. Von alledem merkte er nichts. Er wußte nur, daß hier jemand seine Hilfe benötigte.
    
    Egon packte die Frau an den Schultern und drehte sie zu sich um. Erschrocken atmete er einmal tief durch. Erschrocken von ihrer Schönheit. Das zerzauste Haar, das verlaufene Make-up, ihre von Tränen geröteten Augen, nichts davon konnte dieses Engelsgesicht entstellen. Egon sah ihre hohen Wangenknochen und ihre vollen, sinnlichen Lippen. Nie hatte er eine schönere Frau gesehen. Dann, mit einem Schlag, wurde er sich der Situation, in der sie sich befanden, wieder bewußt. Er nahm die Frau an die Hand und zog sie hinter sich her den Strand hinauf. Hastig zog Egon seine Jacke aus und legte sie der Fremden um die Schultern. Sie weinte immer noch, aber er meinte in ihrem Blick so etwas wie Dankbarkeit zu erkennen.
    
    Ohne ein Wort zu sagen folgte sie Egon, bis sie vor seinem Haus standen und Egon das ...
    ... Garagentor auffahren ließ. Er zog seine Schuhe aus und stellte sie auf einen Stapel alter Zeitungen. Dann kniete er sich vor der Fremden auf den Boden und band ihre Schuhe auf. Als er in ihr Gesicht schaute, sah er kein Anzeichen von Furcht. Er sah überhaupt keine Gefühlsregung, die er irgendwie hätte deuten können. Folgsam ließ sie sich ins Haus führen und setzte sich in der Küche auf den Stuhl, den Egon ihr zurechtrückte. Es tropfte von ihr herab und auf den Fliesen bildeten sich erste kleine Pfützen. Sie schaute hoch und blicke Egon an. Ihre Tränen waren versiegt und im Licht war ihr Gesicht noch schöner geworden.
    
    Egon war nach oben gelaufen. Aus seinem Kleiderschrank hatte er eine Jogginghose und einen dicken, warmen Norwegerpullover genommen. Als er wieder in die Küche kam, sah er, wie die junge Frau am ganzen Körper zitterte und ihre Zähne laut aufeinander schlugen. Erschrocken legte er die Sachen zur Seite und reichte der Frau beide Hände.
    
    Im ersten Stock, direkt neben seinem Schlafzimmer, hatte er ein Gästezimmer eingerichtet. Das Bad war zwar deutlich kleiner als sein eigenes, aber für Besuch tat es gut seine Dienste. Sanft schob Egon die völlig durchnäßte Frau in das Bad. Er zeigte ihr, wo die Handtücher lagen und sich weitere Utensilien befanden. Dann schloß er die Tür hinter sich. Als er Minuten später ihre Anziehsachen aufs Bett legte, er hatte noch ein Shirt und ein paar warme Socken dazugelegt, hörte er das Plätschern der Dusche.
    
    *
    
    Egon saß vor dem ...
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