Metamorphosen 11v32
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Fetisch
... Kamin und starrte in das knisternde und knackende Feuer. Ab und an nippte er an seinem Wein. In dem Moment, als er sich eine Zigarette anzündete, sah er seinen Gast die Treppe hinunter kommen. Er schätzte sie auf Anfang bis Mitte 20, und ihm war vorher nicht aufgefallen, wie groß sie war. Seine Sachen, immerhin maß er selbst über 190 Zentimeter, paßten ihr wie angegossen. Zumindest was die Länge betraf. Sie setzte sich neben ihn auf den Boden und hielt beide Hände Richtung Feuer.
"Daniela", sagte sie nach einer Weile, ohne Egon dabei anzuschauen.
"Egon" Und dann fragte er sie: "Möchtest du etwas essen? Oder trinken?"
Daniela drehte langsam ihren Kopf und Egon blieb für einen Moment das Herz stehen. Sie hatte nicht nur das Gesicht eines Engels, sie mußte wirklich ein Engel sein. Etwas anderes war gar nicht möglich. Sie hatte ihr Haar gefönt und es war so leicht und luftig, daß es sich in der warmen Luft, die vom Kamin aufstieg, sanft bewegte. Auch ohne Make-up strahlten ihre Augen und ihre Lippen waren voll und blutrot. Selbst jetzt, wo sie weder Lippenstift noch Lipgloss trug.
"Warum tust du das?", fragte sie mit leicht rauchiger Stimme.
Egon antwortete nicht sofort. Was genau hätte er auch sagen sollen? Er beugte sich vor und warf einen weiteren Holzscheit in die Flammen. Glut spritzte auf und es knackte mehrere Male laut hintereinander.
"Ich weiß es nicht", sagte er ohne sie anzuschauen. Dann stand er auf und ging zur Küche hinüber. Ein Grog würde ihnen ...
... beiden jetzt gut tun.
*
"Erzähle mir deine Geschichte!", sagte sie in die Stille des Raumes hinein, während sie ihre Hände um das Glas mit dem heißen, nach Rum riechenden Tees geschlossen hielt.
Egon hätte eigentlich überrascht sein sollen. Aber die Situation war so unwirklich, wie sein Leben wirklich war. Die Geister der Vergangenheit, die ihn nicht loslassen wollten! Sollte er sie wirklich heraufbeschwören? Und dann tat er etwas, was er selbst damals, in der Therapie, die er nach dem Unfall begonnen hatte, nicht hatte tun können.
Er erzählte Daniela von Karola. Wie sie an seine Schule kam und seine Klasse in Sport unterrichtete. Wie er sich Hals über Kopf in sie verliebte -- und sie seine Liebe erwiderte. Er erzählte von Monika und N'Dami, die besten Freundinnen von Karola. Als er von den langen Liebesnächten zu Viert berichtete, schaute Egon für eine Sekunde ängstlich in Danielas Augen. Seine Vorliebe für zarte Wäsche verschwieg er ebenso wenig, wie das mühsame und oft schmerzhafte Training mit den High Heels. Ein zartes, wissendes Lächeln huschte über Danielas Gesicht und für einen ganz kurzen Moment berührte sie sein Knie.
Und dann erzählte Egon von dem Tag, an dem er mit Karola und Monika auf dieser Feier war. Es war eine schöne Veranstaltung gewesen. Sie drei tanzten und flirteten bis zum Morgengrauen.
Egon hatte sich für diesen Tag angeboten, daß Fahren zu übernehmen. Er hielt den beiden Frauen, wie ein Chauffeur, lachend die Türen auf, dann setzte er ...