1. Metamorphosen 11v32


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Fetisch

    ... sich hinter das Steuer des schweren Wagens. Die Fahrt zur Villa Rosenholz führte sie über eine gut ausgebaute Landstraße, und die Kilometer flogen nur so an ihnen vorbei.
    
    Egon hielt sich die Hände vors Gesicht, als ob er nicht sehen wollte, was danach geschah. Er erzählte Daniela, daß er an diesem Tag besonders vorsichtig und langsam fuhr, weil Monika, die hinten saß, bei schnelleren Kurven leicht seekrank wurde. Egons Stimme vibrierte, als er den Trecker erwähnte, der von einem Seitenweg urplötzlich auf die Fahrbahn einbog. Wie er die langen Gabeln, die von der Vorderseite des Treckers abstanden, auf sich zufliegen sah. Vom knirschen verbeulendem Blechs, vom Splittern der Scheiben und vom Geruch des auslaufenden Benzins.
    
    Daniela hatte nach seiner Hand gegriffen und hielt sie stumm fest.
    
    Mit brüchiger Stimme nahm Egon seine Geschichte wieder auf. Er erzählte, wie Karolas Kopf unnatürlich auf ihrer Schulter lag. Eine der spitzen Gabeln hatte ihren Hals aufgerissen. Wie Monikas Körper zwischen den Sitzen nach vorne geflogen kam und ihr Kopf durch die Windschutzscheibe brach. Und wie er sich in diesem Moment geschämt hatte, weil er sich naß gemacht hatte. Dann erst wurde er ohnmächtig.
    
    Die Feuerwehr brauchte über eine Stunde, um Egon aus dem Wrack zu schneiden. Im Krankenhaus hielt man ihn zwei Wochen in einem künstlichen Koma, um ihm danach zu sagen, daß er wahrscheinlich nie mehr würde laufen können. Er erzählte Daniela von den vielen Monaten Reha. Von den ...
    ... quälenden Albträumen, und der Todessehnsucht, die ihn zu dieser Zeit quälte.
    
    Daniela steckte eine Zigarette an, die sie an Egon weiter gab. Dann nahm auch sie eine.
    
    Egon blies den Rauch gegen die Zimmerdecke, räusperte sich und berichtete über das Schreiben eines ihm unbekannten Notars. Über Karolas Testament und die Versicherung zu seinen Gunsten.
    
    Eine ganze Weile sahen beide in die knisternde Glut, bis Egon seine Geschichte zu Ende brachte. Er gestand seine Selbstvorwürfe, die er sich immer noch machen würde. Wenn er eine andere Strecke gefahren wäre, oder noch langsamer, oder ...
    
    Dicke Tränen liefen über sein Gesicht und Daniela nahm seinen Kopf in die Arme und presse ihn an ihren Busen.
    
    Nach einer Weile trennten sich die Beiden und sahen sich an.
    
    "Heute geht es mir gut. Oder sagen wir besser: Ich habe ausgesorgt. Die Pläne, die ich hatte, begrub ich, wie ich Karola und Monika begrub. Vom Erbe und der Versicherung habe ich mir dann eine aufgegebene Industrieimmobilie gekauft. Und darin ein Studio eingerichtet. Ich wollte einfach nur alleine sein. Ich wollte meinen Körper wieder aufbauen und dazu brauchte ich Ruhe und viel Platz für mich." Egon lachte gequält auf. "Meine Wohnung hat über 1.600 Quadratmeter ... Und fast keine Wände ... Stell dir das nur mal vor ... ." Daniela lächelte ihn verstehend an und Egon begann aufs Neue. "Ich weiß nicht genau wie es passiert ist, aber auf einmal waren Menschen da, die mit mir trainieren wollten. Die mit mir etwas für ihren ...
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