Sklaven 03
Datum: 09.08.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... denn kaum hatte sie ausgetrunken, gähnte sie in die vorgehaltene Hand und man konnte ihr geradezu ansehen, wie müde sie war. Also stand sie auf und ging mit leicht wackeligem Schritt in ihr Schlafzimmer.
Das kannte ich schon und machte mir wenig Gedanken darüber. Es tat ihr gut. Morgens sah sie dann immer sehr frisch und erholt aus.
Ich blieb noch einen Moment am Tisch sitzen, der inzwischen abgeräumt war. Marie war von Mutter entlassen worden und so wurde das Haus schnell ruhig. Da ich ebenfalls Müde wurde, stand ich auf und löschte das Licht. Dann ging ich hoch in mein Zimmer, konnte aber nicht gleich schlafen. Warum wusste ich nicht und stand noch einmal auf, öffnete das Fenster und nahm noch einige tiefe Atemzüge. Als ich mich gerade wieder umdrehen wollte, sah ich aus dem Augenwinkel einen ähnlichen Schatten wie den, den ich schon einmal gesehen hatte, auf unser Haus zukommen. Ich sah genauer hin, aber durch die Dunkelheit konnte ich ihn nur schwer verfolgen. Schon wenige Augenblicke später hatte ich ihn wieder verloren.
Es war größer gewesen, ob wohl ich die Umrisse nicht erkennen konnte. Unter umständen war es ein gefährliches Tier, ein Bär oder Ähnliches, die es hier in den Wäldern noch vereinzelt gab. Um diesem kein Zugang zum Haus zu geben, wollte ich noch einen Rundgang durch das Haus machen, um mich darüber zu vergewissern, dass alle Fenster geschlossen waren. Besonders die in der Küche waren wichtig, denn hier konnten Gerüche einen Bären schnell ...
... anlocken. Seine Nase war mehr als gut und eine geräucherte Wurst würde ihm auch munden.
Also ging ich leise aus meinem Zimmer, um verdächtige Geräusche zu hören, sollten sie auf meine Ohren treffen. Aber es kamen keine. Licht brauchte ich keines, denn ich kannte mich im Haus aus und war zu faul, um die Öllampe aus meinem Zimmer zu holen. In der Küche gab es mehrere davon und ich würde eine davon nehmen.
In der Küche angelangt, stellte ich schnell fest, dass alles verschlossen war. Zu meinem Bedauern fand ich nur Lampen ohne Öl. Sie standen nebeneinander und sahen so aus, als wenn sie gereinigt worden waren, aber noch keinen neuen Docht erhalten hatten. So tappte ich ohne Licht weiter durch das Haus und kontrollierte alle weitern Fenster. Alles war dicht und das beruhigte mich.
Mit einem guten Gefühl ging ich zurück und kam jetzt an der Tür von Mutters Schlafzimmer vorbei. Obwohl sie so Müde gewesen war, sah ich wie vor wenigen Tagen einen Lichtstahl unter der Tür hervor leuchten. Da ich befürchtete, dass Mutter vergessen hatte, die Lampe oder gar eine Kerze in ihrem Zimmer auszumachen und schon schlief, wollte ich vorsichtig in ihr Zimmer schauen. Wenn sie noch etwas las oder doch noch wach war, dann war es in Ordnung. Wenn nicht würde ich vorsichtig ins Zimmer gehen und das Licht löschen.
Ich wollte sie aber nicht unbedingt dabei überraschen, wenn sie sich gerade wusch oder etwas anderes machte, daher kniete ich mich zuerst erneut vor die Tür, um durch das Schlüsselloch ...