Sklaven 03
Datum: 09.08.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Als Mutter mich weckte, wie sie es jeden Tag zu tun pflegte, war ich vollkommen erschossen und wäre am liebsten im Bett liegen geblieben. Also kroch ich fast aus dem Bett und zog mich in geistiger Umnachtung an, um mich zum Frühstückstisch zu schleppen. Hier wartete Mutter bereits auf mein erscheinen, denn vorher fing sie nicht an, etwas zu essen. Sie bestand darauf, dass wir zusammen speisten, immerhin war ich der einzige unserer kleinen Familie, der ihr regelmäßig Gesellschaft leistete.
Erst als ich am Tisch saß und Maria, wie immer das Essen brachte, wurde ich wirklich wach. Wenn ich auch aussah wie der Tod, war sie so wach und frisch wie immer. Sie musste im Gegensatz zu mir sehr gut geschlafen haben. Ich beneidete sie darum.
Schweigend nahmen wir unser Mahl ein und ich eröffnete Mutter, dass ich den Tag damit verbringen wollte, ein weiteres Mal die Umgebung erkunden zu wollen. Mutter hörte es nicht gerne, besonders seitdem ich es ablehnte, Jim mitzunehmen. Ich war inzwischen alt genug auf mich selber aufzupassen und da ließ ich mir nicht mehr reinreden. Als ich erzählte, wohin ich wollte, meinte ich zu merken, wie Maria genau zuhörte. Allerdings warum, konnte ich nicht nachvollziehen. Wir würden uns nicht treffen können, denn tagsüber war sie ausnahmslos im Haus beschäftigt. Wir hatten keine Möglichkeit uns zu treffen. Nur einen einzigen freien Nachmittag hatte sie in der Woche und der war nicht heute.
Also machte ich mich nur eine Stunde später fertig, um ...
... mich in der Wildnis herumzutreiben. Dabei hatte ich etwas ganz anderes vor. Nicht weit vom Haus hatte ich mir schon vor einiger Zeit einen kleinen Unterschlupf gebaut, den ich aufsuchen wollte. Hier würde ich mich etwas hinlegen und den Schlaf nachholen, den ich so dringend nötig hatte. Also verabschiedete ich mich von Mutter, gab ihr einen Kuss auf beide Wangen und schloss dabei die Augen. Sie benutzte dieselbe Seife wie die, die ich entwendet hatte. Daher stieg mir der Duft in die Nase, den ich von Maria kannte. Sofort kamen die Erinnerungen wieder hoch und ich musste zusehen, dass ich mich entfernte. Es hätte sonst peinlich werden können.
Fröhlich pfeifend ging ich meines Weges und kam schon eine halbe Stunde später, an dem kleinen Unterschlupf an. Er war so gut getarnt, dass man ihn nur erkannte, wenn man wusste, wo er war. Ich besserte ihn noch etwas aus, denn ein paar der Zweige waren verrutscht. Als es dann optimal war, koch ich hinein, verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und schloss die Augen. Kaum waren diese zu, schlief ich auch schon ein.
Wie lange ich dort gelegen hatte konnt ich nicht sagen, denn so, wie man von außen kaum etwas sehen konnte, so war von innen auch nicht viel zu erkennen. Es war noch hell, aber da ich die Sonne nicht sehen konnte, war nur schwer abzuschätzen, wie spät es war. Ich war aufgewacht, obwohl ich noch nicht ausgeschlafen war. Dabei konnte ich nicht sofort erkennen, warum ich plötzlich erwacht war. Erst als ich einen Moment ...