1. TaiChi-Meister 01. Studiumbeginn


    Datum: 08.08.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... gut zwei Minuten waren wir oben und ich schloß die Tür auf. Schuhe ausgezogen und dann sagte ich: „Ziehe bitte deine Schuhe aus und dann kannst du ins Bad. Ich suche dir Kleidung, welche dir passen kann und lege es auf diesen Stuhl dort. Ich leg mich gleich schlafen, also gute Nacht."
    
    „Ok, danke. Schlaf gut und gute Nacht." erwiderte sie und betrat das Bad, als sie aus den Turnschuhen heraus geschlüpft war ... ohne die Schleife zu öffnen.
    
    Ich ging in Küche und holte eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank, denn während der Nacht bekam ich manchmal Durst und schlief dann schlecht wieder ein. Als ich in meinem Zimmer war, da machte ich nicht das Licht an, sondern zog ich mich gleich aus und hing - über Wochen den Ort eingeprägt - die Kleidung über den Stuhl.
    
    Als ich da im Bett lag hörte ich das Wasser der Dusche ... ich lauschte dem Geräusch, nahm den Hall wahr und versuchte mir vorzustellen, wie ihr Stand in der Duschwanne war. Stand sie aufrecht oder leicht nach vorne gebeugt und die Arme die Wand gestützt - weil sie vielleicht müde war - oder stand sie so, daß der Strahl mehr auf ihren vorderen Oberkörper gerichtet war und das Geräusch des Wassers zu einem großen Teil absorbierte ...?
    
    Ich suchte zu allen Zeiten solche Gelegenheiten, denn sie schulten mich und gaben mir eine neue Möglichkeit Wege zu suchen darauf zu reagieren, was dann mit der Schnelligkeit des Instinkts anzugehen und zu lösen war. Daß heißt, wenn ich klaren Geistes war, und nicht durch ...
    ... etwas verwirrt, was zielgerichtetes Handeln verhinderte, aber eigentlich lehrten sie mich auch sehr klar zielorientiert zu denken.
    
    Das Wasser wurde abgestellt und die über die Haut laufenden Wassertropfen zerplatzten gedämpft in der Duschwanne, dann öffnete sich die Schiebetür der Duschkabine und dann schlug mir nur noch ein Schweigen entgegen. Irgendwie waren alle Studentinnen in der Verbindung etwas Besonderes, nur wußte ich nicht was es war. Diese hier hatte den Gang einer Katze ... absolut lautlos war es, fast beängstigend, denn man mußte in jeder Sekunde ihren Angriff erwarten, wenn man mit ihr eine Feindin hatte.
    
    Ich versuchte mich auf die Art ihres Gangs zu erinnern, auf den Gang jeder einzelnen von ihnen. Je mehr ich so darüber nachdachte, dann kam mir immer mehr in den Sinn, daß es nur Tarnung war und über die wahre Fähigkeit jeder einzelnen hinwegtäuschen könnte.
    
    Ich hatte fünf Minuten darüber hinweg sinniert und mit dem Kopf auf den Schlitz unter der Tür beobachtete ich, wie der Schatten von ihr den konstanten Strich des Lichts diffus und nervös wirken ließ, weil sie vielleicht nachdachte, wie sie vorgehen sollte? Bis zu dem Moment, als dieser Strich zweimal unterbrochen war - von den zwei Füßen dieser Studentin - , so als stände sie direkt vor meiner Tür. Überlegte sie jetzt tatsächlich angestrengt, was sie machen solle?
    
    Sie klopfte leise an der Tür und fragte leise: „Darf ich heute bei dir schlafen?"
    
    Ich sagte nichts, sondern tat so als schliefe ...
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