1. TaiChi-Meister 01. Studiumbeginn


    Datum: 08.08.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... ich.
    
    Die Tür öffnete sich und der Schatten von ihr mit dem Licht im Rücken ließ sie einen Moment fast ganz wie einen Schatten wirken, doch die Umrisse waren Halbschatten vermischt mit der Hautfarbe, was ihrem Körper etwas an Volumen und Tiefe gab. Sie mußte erkennen, daß ich die Augen geöffnet hatte und wach war, denn die Netzhaut meiner Augen reflektierte ganz sicher leicht das Licht vom Flur. Sie drehte sich und da sah ich, daß sie nackt war. Sie streckte die Hand zum Lichtschalter des Flurs und machte das Licht aus.
    
    Die Dunkelheit war jetzt nahezu schwarz, doch ihr schwarzer Schatten bewegte sich, das konnte ich genau erkennen. Sie kam näher und näher, dann fragte ich aber: „Was willst du von mir?"
    
    „Ich will mich bei dir bedanken, weil ich mich bei dir unter der Dusche aufwärmen durfte." sagte sie leise und blieb schließlich an meinem Bett stehen, war nicht einmal 30 Zentimeter entfernt.
    
    „Wirklich?" fragte ich leise. „So ganz glaube ich dir das nicht."
    
    „Was meinst du?" fragte sie verwirrt.
    
    „Hm..." gab ich von mir, ehe ich fortfuhr: „Ihr beschattet mich in einer Tour, nur weil ihr wissen wollt, was meine Fähigkeiten sind. Wie ihr darauf kommt, daß es wirklich so ist und ich kein Taugenichts bin weiß nur der Himmel. Und du hast heute das Pech gehabt, weil du vermutlich einige Stunden im strömenden Regen warten mußtest, bis ich dir dann endlich über den Weg gelaufen bin. Daß es dabei noch regnete machte es zu einer sehr schwierigen Geduldsprobe, also zu ...
    ... einem speziellen Test."
    
    „Worauf willst du hinaus?" fragte sie, während sie sich mit den Händen über den Oberkörper strich. Sicherlich war ihr etwas kühl, wohl aber auch, weil ich sie mit meiner Schlußfolgerung - auch wenn sie auf recht unsicheren Füßen stand - konfrontierte, was ihr vielleicht eine Gänsehaut auf die Haut zauberte und sie erzittern ließ ... nicht vor Angst, aber vor Kälte.
    
    „Ich glaube irgendwie, daß du etwas verärgert bist, weil du bis auf alle Knochen naß warst, es aber bisher unterdrückt hast." sagte ich. „Du willst nicht einfach in meinem Bett schlafen, du willst mich mit einem Test konfrontieren, nachdem ich nicht mit meinen Fähigkeiten vor dir geprahlt habe." Ich stand auf und sagte: „Wenn du willst schlafe im Bett, ich aber nehme den Schlafsack."
    
    „Das ist doch lächerlich." sagte sie und lachte unsicher.
    
    „... und dein Lachen wirkt etwas künstlich ... und unsicher, was mir sagt, daß ich mit meiner Vermutung nicht ganz unrecht habe." sagte ich. „Du kannst gerne hier schlafen, aber du wirst meinen Körper nicht beim Sex erkunden oder die Ausdauer testen, oder was weiß ich, was du für Tests parat gehabt hättest... Ich bleibe lieber für alle im Schatten verborgen, womit ich mich für niemanden zur Zielscheibe mache."
    
    „Wie der Held von dem du heute sprachst?" fragte sie leise. „Wie der strahlende Held?"
    
    „Ich helfe wenn es nötig ist, nicht mehr und nicht weniger." sagte ich und stand auf. „Und ich bin kein strahlender Held ... und jetzt schlafe ...
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