HomoLepus 02
Datum: 02.08.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... verfolgte, als wir den Saal durchquerten. Der geräumige Wagen wartete schon auf uns und wir stiegen nebeneinander ein.
Doch der Wagen brachte mich nicht direkt nach Hause. Dafür dauerte die Fahrt zu lang, aber wohin es ging, konnte ich mit gesenktem Kopf nicht sehen. Es war nur relativ dunkel und ich konnte nur wenige andere Autos hören. Also befanden wir uns weit weg vom Stadtzentrum oder fuhren zumindest auf keiner sehr stark befahrenen Straße.
Dann, nach einer halben Stunde hielt der Wagen und wir stiegen aus.
Kapitel 7
Wir waren in einer Gegend angekommen, die sich wohl mit dem Wort ländlich überschreiben ließe. Etwa fünfzig Meter vor uns, fast vom Dunkeln verschluckt, stand ein altes Fachwerkhaus im bäuerlichen Stil. Es wirkte allerdings auf die Entfernung gut erhalten und man sah im an, dass viel Geld investiert worden war, denn unter anderem war das reetgedeckte Dach noch sehr hell, was darauf schließen ließ, dass es noch relativ neu war.
Auf dieses Haus ging die Fotografin zu und ich folgte ihr auf den Schritt, denn was hätte ich sonst machen sollen?
Als wir am Haus angekommen waren, fiel mir erst auf, wie groß es eigentlich war. Es bestand nicht nur aus dem Hauptgebäude, welches sich wuchtig vor mir aus dem Zwielicht schälte, sondern hatte noch mindestens ein Nebengebäude. Zumindest konnte ich dieses erkennen und nahm an, dass es entweder das Gerätehaus gewesen war, oder eine Scheune bzw. Stall. Dahinter war noch schemenhaft ein quer gestelltes ...
... Gebäude zu erkennen, welches Haupt und Nebengebäude verband.
So bildeten die Drei eine Form, die an ein eckiges Hufeisen erinnerte. Also sozusagen einen Innenhof bildeten, der nur nach vorne offen war.
Doch zu mehr kam ich nicht, meine Beobachtungen brachen jäh ab, als die Fotografin die Tür aufschloss und öffnete.
Schwer war sie und ließ sich nicht so einfach aufziehen, wie es mit normalen Türen der Fall war. Doch auch dieses Hindernis auf dem Weg nach drinnen wurde überwunden und ich konnte hinter der Frau hinein.
Zuerst empfing mich absolute Dunkelheit. Darum blieb ich erst einmal stehen und wartete darauf, dass sie für irgendeine Beleuchtung sorgte.
Plötzlich flammte ein Streichholz auf und setzte den Docht einer Kerze in Flammen. Diese stand auf einem mir ewig lang vorkommendem, schwerem und massivem Tisch, der mir unheimlich breit vorkam.
Dieser Tisch stand inmitten einer Art Halle, die das gesamte untere Stockwerk des Hauses einnahm und mit großen Granitplatten ausgelegt war. An dem Tisch selber standen mindestens zwanzig wuchtige Stühle, die sich jetzt immer mehr aus dem Dunkel enthüllten. Schon wurde die nächste Kerze entflammt und dann die übernächste. Am Schluss brannten mehr als fünfzehn Kerzen, jeweils fünf auf einem Leuchter. Erst dann trat ich weiter in den Raum ein, der von der Größe her auch ein Saal hätte sein können. Vielmehr war nicht zu entdecken. Das Einzige was zu erwähnen wäre war der mehr als große Kamin an der einen Längswand, welcher ...