1. Succubus I T08.3


    Datum: 02.07.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Fenster.
    
    Goliath heulte aus Angst um Tara ... und vor Wut aufgrund ihrer Blödheit laut auf und sprang dem Mädchen hinterher. Die zwei Fliegenschwärme, die den Hund verfolgten und ihn wieder fast eingeholt hatten, wurden indessen von etwas im Raum irritiert und mussten sich einige Sekunden lang neu orientieren. Ein verlockender Geruch nach Fleisch kam aus dem Schrank, doch das flüchtende Tier und das Mädchen waren wichtiger. Als durch die zerborstene Tür ein weiterer Schwarm, mit wesentlich fetteren Fliegen flog und zu den anderen beiden aufschloss, jagte diese Insektenarmada den Flüchtigen nach.
    
    Das Glück ist mit den Besoffenen, steht irgendwo geschrieben. Tara bestätigte diese gewagte These mit einem imposanten Beispiel. Sie plumpste auf die gespannte Zeltplane ihres im Hof stehenden Wagens, federte von ihm wie ein Federball wieder in die Höhe und winkte den ihr entgegenkommenden Goliath fröhlich entgegen. Der Hund staunte nicht schlecht, als Tara an ihm auf seinem Weg nach unten, in endgegengesetzter Richtung vorbeifegte.
    
    Geschickt kam der Hund nach dem Sprung aus dieser riskanten Höhe mit seinen Pfoten neben dem Wagen auf und schaute nach oben. Tara war auch wieder auf dem Weg nach unten und es knackte fürchterlich in Goliaths Rückgrat, als das Mädchen auf ihn plumpste. Selbst ihm trieb es vor Schmerz die Tränen in die Augen. Tara schaute voller entzücken nach oben zum Fenster empor und jubelte: "Noch mal, noch mal."
    
    Doch als ein stinkender Fliegenschwarm wie ...
    ... angestautes Brackwasser aus dem Fenster quoll und nach unten schoss, schrie sie laut auf und krallte sich voller Panik in Goliaths Fell. Mit riesigen Sätzen floh der Hund mit seiner nackten Reiterin aus dem Hinterhof. Wie bei einem Ponyrodeo, hockte Tara auf den Rücken des Hundes und ritt mit ihm durch das nächtliche Amsterdam. Hinter ihnen ständig das Summen ihrer Verfolger.
    
    Am Stadttor angekommen, sprang der Hund zwischen zwei Wächtern hindurch, lief noch einige Meter, blieb dann schnaufend stehen und drehte sich um. Den zwei Männern blieb keine Zeit zum Reagieren. Als sie die Gefahr erkannten und versuchten wegzurennen, war es bereits zu Spät. Nach dem nackten Mädchen auf diesen riesigen Hund, erschien dieser faulig stinkende Fliegenschwarm und prallte auf Höhe des Stadttores gegen eine unsichtbare Mauer. Als sich daraufhin der Zorn des Fliegenschwarms entlud und die beiden unschuldigen Männer traf, dauerte es bis zu ihrem Tod keine zehn Sekunden.
    
    Tara verfolgte angewidert, doch unfähig sich von dem Schauspiel abzuwenden, den kurzen Todeskampf der Männer. Nachdem die Fliegen aus den zerfetzten Bäuchen der Männer wieder herausquollen, summten zwei Schwärme vor der unsichtbaren Barriere. Der dritte Schwarm jedoch, bestehend aus scheußlich, fetten, violett, schwarzen Fliegen, verwandelte sich zu einem übergroßen, kopflosen Skelett.
    
    Die Geistererscheinung deutete mit einem knochigen Finger auf das Mädchen und fragte mit donnernder Stimme: „Wer bei Neptuns Mutter bist ...