1. In der Falle


    Datum: 29.06.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... einzulassen. Obwohl es an Angeboten weiß Gott nicht mangelt. Aber wenn ich mich darauf einließe, würde ich riskieren, meinen Mann und damit viele Dinge, die ich liebe, wie mein Haus und meinen geliebten Garten zu verlieren. Ganz abgesehen von der gesellschaftlichen Stellung, an die man sich gewöhnen kann. Aber ich gebe es zu: ich fand es toll, dass mich Ben so anstarrte.
    
    Mein Mann kam etwa eine Stunde nach Bens Eintreffen nach Hause. Er machte mir ein Kompliment, weil ich so gut aussah, und war ansonsten ebenfalls von Ben schwer begeistert. Ich denke für uns beide war in diesem Augenblick klar, dass wir den idealen Schwiegersohn gefunden hatten.
    
    Ich hatte mit meinem Mann noch einiges zu besprechen für den nächsten Tag. Da das Sarah und Ben natürlich nicht groß interessierte, schlug ich den beiden vor, sie sollten sich doch solange den Garten -- er ist so geräumig, dass manche ihn als Park bezeichnen -- ansehen. Was sie auch taten.
    
    Nachdem ich die wichtigsten Sachen mit meinem Mann geklärt hatte, ging ich in den Garten, um die beiden zu suchen. Schon allein deswegen, weil dieser Garten mein persönliche Sache ist. Ich habe ihn in vielen Jahren Stück für Stück gestaltet. Für mich ist er mein kleines Paradies..
    
    Ich sah gerade noch, wie Sarah und Ben am Ende des Gartens in einem Labyrinth von Hecken verschwanden. Als ich den Irrgarten erreichte, hörte ich die beiden miteinander lachen. Wie nett, wie sie so verliebt waren. Offenbar hatten sie gerade das Herzstück ...
    ... erreicht. Einer meiner Lieblingsplätze, an den ich mich gerne zurückziehe. Hier, inmitten dieser hohen Hecken habe ich auf einer großen Bank meinen Rückzugsplatz. Normalerweise mochte ich es nicht, wenn dort jemand hinging -- es war eben mein Platz -- aber bei Sarah war das natürlich etwas anderes.
    
    Als ich mich durch den Irrgarten bewegte, konnte ich Sarah und Ben reden und lachen hören. Ich war nur noch durch eine Hecke von ihnen getrennt und wollte mich schon bemerkbar machen, als ich Sarah etwas aufquieken hörte. Dann lachte sie: „Hör auf damit. Hast Du denn nie genug?"
    
    „Von Dir bekomme ich nie genug", gab Ben zurück.
    
    „Widerwärtiger Lüstling", neckte ihn Sarah.
    
    „Selber Lüstling. Bisher habe ich jedenfalls nicht den Eindruck, dass Du Dich sehr wehrst."
    
    Normalerweise wäre das der Punkt gewesen, wo ich sofort umgedreht wäre. Ich meine, man muss die eigene Tochter nicht beim „Rummachen" belauschen, oder? Aber ich gebe zu, dass Ben mich irgendwie anzog. Er war einfach ein göttlicher Mann. Und einmal kucken war doch sicher erlaubt, oder?
    
    Ich schlich die Hecke entlang, bis ich eine Stelle fand, wo sie nicht so dicht war und ich insofern hindurch schauen konnte. Allzu viel sah ich nicht -- das war auch gut so, damit man mich nicht entdeckte -- aber genug.
    
    Sarah und Ben standen knutschend höchstens zwei Meter von mir entfernt. Was für ein schöner Anblick. Meine Tochter hat meine dunkle Schönheit geerbt und zusammen sahen sie aus wie ein Traumpaar. Sie waren ganz in ...
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