1. In der Falle


    Datum: 29.06.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... dabei weiß ich natürlich, dass ich auf einem Pulverfass sitze. Ich weiß, dass die Sache jederzeit hochgehen kann. Dass mich Manfred rausschmeißen und -- viel schlimmer -- meine Tochter sich von mir abwenden wird. Aber ich sehne mich nach Ben - jede einzelne Sekunde. Manfred ist Gott sei Dank bisher nicht misstrauisch geworden. Meine Launenhaftigkeit der letzten Wochen gepaart mit plötzlich auftretendem Verlangen nach Sex (immer dann wenn ich an Ben denken muss) erkläre ich ihm mit „Wechseljahren". Aber wie lange nimmt er mir das ab?
    
    „Hallo", flüstere ich in den Telefonhörer.
    
    „Wir treffen uns morgen, gleiche Zeit, gleicher Platz." Natürlich ist es Ben, der seine Befehle durchgibt.
    
    „Ich komme nicht", sage ich leise.
    
    Ben sagt nichts. Er weiß, dass ich immer sage, dass ich nicht da sein würde, aber jedes Mal schon eine halbe Stunde vorher komme.
    
    „Ich will, dass Du das weiße Kleid anhast, sonst nichts."
    
    „Nein!", sage ich, wohl wissend, dass ich genau das tun werde, was er sagt.
    
    Als ich auflege, merke ich, wie mich Grauen und Lust packen. Ich zittere. Es ist einfach Wahnsinn. Ich muss die Sache beenden! Unbedingt!
    
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    Aus dem Polizeibericht:
    
    ....stadt, 05.11.2011, Tötungsdelikt, mutmaßliche Vergewaltigung
    
    Sachverhalt: Nachdem Nachbarn Hilferufe gemeldet hatten, ...
    ... erreichten Einsatzkräfte um 15:41 Uhr die Wohnung in der ..... straße 26. Vor Ort fanden sie nach Aufbrechen der Wohnungstür einen nackten 27-jährigen ohne Lebenszeichen, der mehrere Stichwunden im Bereich des Brustkorbes aufwies. Tatwaffe lag neben der männlichen Person. Wiederbelebungsversuche durch die Einsatzkräfte und den kurz darauf eintreffenden Notarzt blieben erfolglos.
    
    Eine ebenfalls anwesende nackte 47-jährige Frau, die unter Schock stand und Verletzungen aufwies, gab bei Befragung durch eine PVBin an, dass der Tote der Lebensgefährte ihrer Tochter sei. Er habe ihr schon früher Avancen gemacht, die sie jedoch zurückgewiesen habe. Am Tattag habe der später Getötete sie unter dem Vorwand, eine Überraschungsparty für ihre Tochter organisiert zu haben, in seine Wohnung gelockt. Dort habe er sie mit einem Messer bedroht, zur Entkleidung gezwungen und vergewaltigt. Als er kurz unaufmerksam gewesen sei, habe sie das Messer an sich bringen können, und versucht, die Wohnung zu verlassen. Dabei sei es zu einem Kampf gekommen, bei dem sie mehrfach zugestochen habe. Danach habe sie um Hilfe gerufen.
    
    Eingeleitete Maßnahmen: Spurensicherung, Untersuchung des Getöteten und der angetroffenen Frau durch Gerichtsmedizin. Die Frau wurde ins Klinikum eingeliefert.
    
    Weitere Bearbeitung: KK .....stadt
    
    Pressefrei: Ja, ohne Details. 
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