1. Die Geister, die ich rief... Teil 04


    Datum: 27.06.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... verstärkt.
    
    Ihr Mann Egon, wirkte mindestens zwanzig Jahre älter, hatte schütteres streng nach hinten gekämmtes grau-blondes Haar, und trug eine, für meinen Geschmack, absolut unpassende schwarze Hornbrille. Über einem gewaltigem Wohlstandsbauch spannte sich ein cremeweißes Markenhemd. Ein Bild vom typischen fetten Bier-deutschen.
    
    Ein binationales Ehepaar also.
    
    Egon war 64 Jahre alt, Beamter im vorzeitigem Ruhestand und 28 Jahre älter als seine Gattin, wie sich im späterem Gespräch herausstellen sollte. Für mich war von Anfang an klar, hier hatte sich ein alter Sack noch mal was heißes für unter die Bettdecke eingekauft, wie sonst sollte ich mir diese Unterschiede erklären.
    
    "Und das hier ist Mehrhab!", stellte Cathleen uns den letzten verbliebenen Gast lächelnd vor. Vor uns stand ein junger Mann (ich schätzte Ihn zwischen 24 + 27 Jahren ein), mit kurzgeschnittenen schwarzen Haaren, einem markanten Profil, dunkelbraunen Augen, sportlicher Figur und mindestens so hochgewachsen wie ich selbst.
    
    "Auch das noch, ein Türke.", dachte ich sofort, lag aber verkehrt. Mehrhab war im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie aus Marokko nach Deutschland eingereist.
    
    Das er aber gleich bei der ersten Begrüßung auf Kerstin zusprang und ihr rechts und links einen Wangenkuss vergab, war nach meinem Erachten vollkommen deplatziert und verstärkte direkt das sofort in mir vorhandene latente Gefühl von Rivalität.
    
    Benny hatte derweil schon den Kaffee aus der Küche geholt und ...
    ... bat uns nun am nebenan gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Die beiden hatten nicht gespart und so verging bei durchaus kurzweiliger Unterhaltung die Zeit. So bestätigte sich meine anfängliche Vermutung, Egon war in erster Ehe geschieden und hatte Oksana bei einer späteren Reise nach St. Petersburg kennen gelernt. Daraus entwickelte sich, wie er es ausdrückte, eine aufrichtige Liebe und um dauerhaft zusammen bleiben zu können, hätten sie anderthalb Jahre später geheiratet. Mit der Zeit entspannte ich immer weiter, wenngleich ich mich auch des öfteren fragte was alle diese unterschiedlichen Menschen miteinander verband. Nun ja, die verschiedenen Nationalitäten schienen mir noch einzuleuchten, waren doch auch Benny und Cathleen keine gebürtigen Deutschen,aber die Alters- und auch gesellschaftlichen Unterschiede erschlossen sich mir nicht so einfach, für eine solchen Freundeskreis. Kerstin unterdessen schien sich pudelwohl zu fühlen, immer häufiger erklang ihr Lachen und des öfteren steckte Sie mit Cathleen den Kopf zusammen um danach um so mehr zu erstrahlen. ab und an bemerkte ich wie dieser Mehrhab meine Kerstin regelrecht taxierte und überhaupt schien er hier so etwas wie der Hahn im Korb zu sein, flirteten doch auch Oksana, Nicole und Cathleen ihn regelrecht an.
    
    Wir hatten es uns mittlerweile wieder auf den großzügig dimensionierten Polstern gemütlich gemacht, als Cathleen aufsprang, Kerstin mit sich zog und meinte, "Hey da läuft mein Lieblingssong, ich habe Lust zu tanzen." ...