Nur eine einzige Chance
Datum: 04.06.2018,
Kategorien:
Ehebruch
... seine Tischnachbarn, denen es sichtlich unangenehm war, anschwatzte. Jetzt wusste er, dass sein Gefühl richtig gewesen war, dort saß Annabelle, eine andere Annabelle zwar aber trotzdem die Frau die er aus Liebe geheiratet hatte und die er immer noch liebte. "Gleich", dachte sich Ludwig, holte tief Luft und begann mit, "Willkommen im Spa Sacher -Masoch Österreich, ich bin Ludwig, der Geschäftsführer und ich darf ihnen etwas über unsere Philosophie erzählen."
Brandender Applaus brach los, nachdem Ludwig seine Rede beendet hatte, verstohlen blickte er wieder zu Annabelle, die soeben im Begriff war, Rainer aus dem Saal zu folgen. Knapp bevor sie den Saal verließ drehte sie sich schnell in seine Richtung um bevor sie Rainer folgte. Ludwig hatte auf Grund der Entfernung nicht erkennen können, welche Miene sie aufgesetzt hatte, zu kurz war auch der Augenblick gewesen, wusste nicht, ob der Blick ihm gegolten oder ihre Wendung andere Ursachen gehabt hatte. Niedergeschlagen, da er die Chance verpasst hatte mit Annabelle zu reden, zu erkunden, ob sie noch Gefühle für ihn hegte, ging er zu seinen Freunden, die ihn fröhlich begrüßten, ihn zu seiner Rede gratulierten.
Nachdem die anschließende Show, Ludwig hatte Burlesquetänzer engagiert, zu Ende war, sich der Saal geleert hatte, starrte er stumm vor sich hin. Während der Show hatte er versucht, sich nichts von seiner Verzweiflung anmerken zu lassen, die Dunkelheit, in welche der Saal gehüllt gewesen war, hatte ihm dabei geholfen, ...
... nun war allerdings für seine Freunde deutlich sichtbar, dass ihn etwas quälte. "Was ist los mit dir Ludwig?", fragten Sabrina und Nora gleichzeitig. "Alles in Ordnung", antwortete Ludwig, versuchte dabei zu lächeln, was aber zu einer Grimasse verkam, "Sabrina holst du mir bitte die Gästeliste, ich muss etwas nachsehen", um danach wieder in Gedanken zu versinken. "Bitte Ludwig", Nora ergriff beide Hände Ludwigs, "was bedrückt dich? Haben wir dir weh getan?" Ludwig schüttelte nur stumm den Kopf, wollte Nora nicht zeigen, dass in seinen Augen Tränen standen.
"Hier ist die Gästeliste Ludwig", hörte er die Stimme Sabrinas und als er sie ansah, ihr die Liste aus der Hand nahm, konnten alle erkennen, dass stumme Tränen seine Wangen hinabflossen. Er hörte ihre bestürzten Fragen wollte in diesem Augenblick nicht darauf eingehen, sein einziges Interesse galt der Liste, die ihm vielleicht noch die Chance bot, dass er sich geirrt hatte, dass es nicht Annabelle gewesen war, die er neben Rainer gesehen hatte und er so nicht die Möglichkeit verpasst hätte. Die Hoffnung wurde sehr schnell zerschlagen, als er die Namen, die auf der Liste standen las, sehr schnell fand er seinen Familiennamen und daneben ein A. Die Liste entglitt seinen Händen, flatterte zu Boden so wie er auch seine Hoffnung entschwinden sah. "Ludwig", Noras Stimme drang leise zu Ludwig vor, "bitte sag uns, was ist geschehen?" "Geschehen", Ludwigs Stimme war nur ein krächzen, "geschehen ist nichts", Ludwig lachte verzweifelt ...