1. HomoLepus 10


    Datum: 01.06.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... erfüllt von leisem Brummen der diversen Flügel, die sich schnell durch das leichte Medium bewegten.
    
    Leider konnte ich nicht lange auf der Wiese bleiben. Um es einfach zu sagen, es wurde mir in meinem Fell schnell zu warm. Die Sonne knallte auf meinen Pelz und erwärmte ihn schneller als es mir lieb war. Es blieb mir also nichts anders übrig als aufzustehen und entweder Schatten zu suchen oder wieder zum Gutshof zurückzukehren.
    
    Ich entschied mich für die zweite Wahl und stand schon bald wieder im Erdgeschoss des Hauses, wo es nicht so warm wie draußen war. Hier hatte sich wenigstens etwas getan. Der Tisch war gedeckt worden und ich fand, dass es auch langsam Zeit wurde, etwas zwischen die Knabberleisten zu bekommen.
    
    Als ich an den Tisch trat, kam es mir schon etwas seltsam vor, dass dort drei Gedecke aufgelegt worden waren. Angenommen, dass ich der eine und Sandra die zweite war, wer war dann Nummer drei?
    
    Bei diesem Gedanken kam mir in den Sinn, dass es wohl doch nicht so gut sein würde, wenn ich schon etwas aß, und ließ es stattdessen sein. Also ging ich noch einmal nach oben und begab mich in das Kissenzimmer. Dort legte ich mich einen Moment auf die Ohren, um ein wenig zu dösen.
    
    Eine halbe Stunde später hörte ich dann leise Stimmen. Ich stand auf und wollte gerade nach unten gehen, als Sandra in der Tür stand und mir andeutete, dass ich mich umziehen sollte. Rosa war anscheinend nicht angesagt und so ging ich ins Bad, um mich zu verändern.
    
    Wenig später ...
    ... stieg ich die Treppen herunter und als ich sah wer außer Sandra am Tisch saß, wunderte ich mich doch ein wenig. Immerhin war sie vor einiger Zeit von Sandra relativ derb zurückgewiesen worden und ich hatte mir nicht vorstellen können, dass sie Freundinnen waren. Aber so wie es aussah, hatte ich mich getäuscht. Sie saßen am Tisch und schienen sich sehr zu amüsieren. Jedenfalls lachten sie herzzerreißend, als ich erschien, obwohl nicht ich der Anlass dazu gewesen war. Worum es allerdings ging, blieb mir verschlossen, denn als ich am Tisch erschien, wurde anscheinend das Thema gewechselt. Aber vielleicht hatte ich mich da auch getäuscht.
    
    Die Unterhaltung zwischen den beiden ging weiter und ich konnte endlich einen Namen zu dem Gesicht bekommen. Carola war ihr Name und ich fand, dass er zu ihr passte, denn ich hatte wirklich den Eindruck, dass Menschen durch ihren Namen geprägt werden. Sicher ist das keine objektive Sache, Menschen mit Namen in Verbindung zu bringen, aber bei einigen hatte man wirklich die Empfindung, als wenn diese gar nicht anderes hätten heißen dürfen. Aber vielleicht war das auch nur so ein subjektives Gefühl.
    
    Sandra und Carola waren in ihr Gespräch vertieft, und als ich dann mit am Tisch saß, ließen sie sich von mir auch kaum stören. Die beiden sahen mich zwar ab und zu an, verhielten sich aber dann auch wieder so, als wenn ich gar nicht da gewesen wäre. Einmal davon abgesehen unterhielten sie sich über Dinge, die mir nichts sagten. Es ging um Menschen, ...
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