1. Erpressung


    Datum: 20.05.2018, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... meldete.
    
    „Hier ist Katrin Behnke“, sagte meine Frau. „Wir hatten vor einigen Wochen mal zwei Termine wegen unserem Hauskredit. Sie hatten uns einen Vorschlag gemacht, und wir haben mittlerweile darüber nachgedacht.“
    
    „Ach so, ja, ich erinnere mich...“
    
    „Wir möchten nochmal mit Ihnen darüber reden.“
    
    „Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Da gibt es nichts mehr zu reden.“
    
    „Wir können doch nochmal einen Termin machen...“
    
    „Wozu?“
    
    „Na ja, wir haben nochmal darüber nachgedacht, und wir würden Ihr Angebot unter bestimmten Bedingungen annehmen.“
    
    „Wissen Sie, Frau Behnke, es hat sich einiges geändert. Wir hatten in den letzten Wochen viele geplatzte Kredite und müssen einiges abschreiben. Ausnahmen sind jetzt noch schwieriger. Ich weiß nicht, ob ich mein Angebot noch aufrecht erhalten kann...“
    
    „Aber Sie hatten doch gesagt, Sie könnten da etwas machen?“
    
    „Ja, aber jetzt geht das so eben nicht mehr.“
    
    „Können wir nicht nochmal einen Termin machen und alles besprechen?“
    
    „Nun gut, Frau Behnke, ich werde Ihnen da nochmal entgegen kommen. Dann erwarte ich aber auch, daß Sie mir auch entgegenkommen und daß ich nicht wieder umsonst komme.“
    
    „Das kommt drauf an, was ...“ Weiter kam meine Frau nicht, denn er sagte: „Sie müssen sich schon klar entscheiden – nehmen Sie mein Angebot an oder nicht?“
    
    „Darüber möchten wir ja eben mit Ihnen reden.“
    
    „Ich habe dazu nicht mehr zu sagen, als ich Ihnen schon gesagt habe. Wie ist nun Ihre Antwort: Ja oder ...
    ... nein?“
    
    Meine Frau zögerte etwas, und dann antwortete sie: „Ja.“ Was redete sie da??? Ich schüttelte den Kopf, und meine Frau machte eine abwehrende Handbewegung in meine Richtung.
    
    „Und Ihr Mann ist auch einverstanden?“
    
    „Ja.“ Sie sah mich an und zuckte mit den Schultern, was wohl soviel hieß wie 'was sollte ich denn sonst sagen'. Dann fügte sie hinzu: „Wir müssen dann aber auch noch darüber reden, was...“
    
    Weiter kam sie nicht, denn er unterbrach sie: „Ich komme am Freitag um 18 Uhr zu Ihnen.“
    
    „Ja, 18 Uhr ist okay, aber...“ Wieder kam sie nicht weiter, denn von der anderen Seite kam nur noch „Dann also bis Freitag!“ Damit legte er auf.
    
    Ich sah meine Frau an und sagte: „Du hast ihm gerade versprochen, daß du am Freitag mit ihm schlafen wirst!“
    
    „Quatsch, ich werde ganz bestimmt nicht mit ihm schlafen. Mag sein, daß er sich das jetzt einbildet, aber Hauptsache, er kommt am Freitag und wir können das nochmal besprechen.“
    
    Ich wartete gespannt und nervös auf den Freitagabend. Dann war es soweit, und auch meine Frau wirkte etwas nervös. Um Punkt 18 Uhr hielt das Auto des Bank-Typen vor unserem Haus.
    
    Wir öffneten ihm die Tür, er begrüßte uns wieder mit Handschlag, wobei er meine Frau lächelnd ansah. Wir gingen ins Wohnzimmer, meine Frau holte wieder etwas zu trinken, und dann sagte sie: „Wir würden gern wissen, wobei ich Ihnen genau entgegen kommen soll.“
    
    „In allem was ich will“, antwortete er.
    
    „Was genau wollen Sie denn?“ fragte meine Frau.
    
    Er lächelte ...
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