Erpressung
Datum: 20.05.2018,
Kategorien:
Macht / Ohnmacht
... sahen uns an. Wir waren sprachlos und konnten kaum glauben, was wir da gerade gehört hatten. Was mich dabei am meisten störte, war, daß er offenbar ganz selbstverständlich davon ausging, daß er uns – bzw. vor allem meine Frau – einfach so kaufen könnte.
Er sah uns an, und nachdem ich mich wieder einigermaßen gefaßt hatte, sagte ich: „Ich schlage vor, wir vergessen, was Sie da gerade von sich gegeben haben. Wenn Sie nichts zur Sache zu sagen haben, dann verlassen Sie bitte unser Haus.“
Er lächelte wieder und sagte dann: „Ich hatte schon befürchtet, daß Sie das sagen würden. Denken Sie einfach über die Sache nach.“ Er sah meine Frau an und fügte hinzu: „Wenn Sie es sich anders überlegen, rufen Sie mich einfach an.“
Damit stand er auf, verabschiedete sich höflich, wenn auch nicht mehr mit Handschlag, und ging.
Als er weg war, fragte meine Frau: „Was machen wir nun?“
„Wir fragen bei anderen Banken wegen einer Anschlußfinanzierung. Das haben wir ja noch gar nicht versucht.“
„Und wenn das auch nicht klappt? Ich meine – du bist arbeitslos, wer gibt uns denn da so einen hohen Kredit???“
„Das wird schon irgendwie klappen...“
Ich fragte also in den nächsten Wochen bei verschiedenen Banken wegen einem Kredit nach. Leider zeigte sich aber schnell, daß das schwierig war. Weil ich arbeitslos war, wollte uns niemand so einen hohen Kredit geben. Wir merkten schnell, daß die Zeiten, als fast jeder bedenkenlos Kredite bekam, vorbei waren.
So sagte ich eines Tages ...
... zu meiner Frau, daß uns wohl wirklich nichts anderes übrig bleiben würde, als das Haus zu verkaufen.
Sie war davon nicht begeistert – sie sagte, sie wolle nicht wieder zur Miete wohnen, wir würden doch ohnehin Schulden übrig behalten, und wenn wir dann noch Miete zahlen müßten, würde das Geld auch nicht reichen.
Damit hatte sie wohl leider recht... Dann sagte sie: „Ich könnte ja nochmal den Schmidt anrufen...“
Ich sah sie überrascht an und sagte dann: „Das ist jetzt nicht dein Ernst!?“
„Was bleibt uns denn anderes übrig???“
„Du willst mit diesem Typen schlafen???“
„Nein, natürlich nicht! Er hat doch gar nicht genau gesagt, was er will. Vielleicht.ist er ja zu einem Kompromiß bereit...“
„Was denn für ein Kompromiß?“
„Ich weiß auch nicht. Vielleicht ist er ja Fuß-Fetischist und will nur mal meine Füße streicheln... Wir könnten ja nochmal mit ihm reden. Ich sage ihm, daß Sex nicht drin ist, und dann werden wir ja sehen, was er sagt.“
„Ich weiß nicht...“
„Wir müssen alles versuchen. Fällt dir denn sonst noch was ein?“
„Nein...“
„Na also. Die Bank müßte noch aufhaben. Ich ruf ihn jetzt an.“
Meine Frau ging ins Arbeitszimmer, und ich folgte ihr mit einem unguten Gefühl im Bauch. Sie kramte die Visitenkarte des Herrn Schmidt heraus, die er uns vor 4 Jahren beim Vertragsabschluß gegeben hatte. Dann wählte sie seine Nummer und stellte das Telefon auf Lautsprecher um. Ich hoffte, daß er nicht im Büro war...
Aber schon hörten wir, wie er sich ...