Back in Black
Datum: 22.04.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... lasziven Bewegung die Mütze vom Kopf, ließ diese zur Seite fallen, schraubte die Wasserflasche auf.
Ich schloss die Augen und hörte ihr albernes Lachen, als der pisswarme Wasserstrahl meine verschwitzten Haare traf und mein Hemd noch weiter durchtränkte, so weit das überhaupt noch möglich war.
Als die Flasche leer war, wischte ich mir mit dem Handrücken die Tropfen vom Gesicht, setzte meine Mütze wieder auf und nahm mein Werkzeug zur Hand.
„Warum verschwendest du deine Energie eigentlich an mich?", fragte ich gezwungen ruhig. „Halt dich lieber an deinen Reitlehrer, vielleicht bringt der dir noch 'n paar andere Gangarten bei."
„Vielleicht macht 's mir einfach mehr Spaß, 'ne eklige Lesbe wie dich aufzugeilen", flüsterte Sharina mir unverfroren ins Ohr. Ihr nach Pfefferminz-Kaugummi riechender Atem kitzelte meine Schläfe. Unwillkürlich ballte ich meine Faust fester um den Schraubenschlüssel.
„Vor allem", raunte sie weiter, „weil du mich nicht anrühren kannst. Weil ich nämlich bei der kleinsten Regung deinerseits sofort dafür sorgen kann, dass du nicht nur den Job hier verlierst, sondern auch wieder in den Knast wanderst. Und das", ihr Mund kam meinem Ohr noch näher und sie senkte die Stimme noch ein bisschen, „macht
mich
unglaublich geil."
Jetzt war ich es, die sich langsam erhob. Sharina wich ein kleines Stück zurück, als ich mich zu ihr umdrehte, ich konnte ihre Anspannung -- Erregung? -- spüren. Das arrogante kleine Miststück stemmte die Hände in ...
... die Hüften und reckte mir kampfeslustig das Kinn entgegen.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Nur ein gut gemeinter Rat: Man sollte seine vermeintliche Macht nie ausnutzen. Es passiert verflucht schnell, dass man sie wieder verliert."
Verächtlich kräuselte sie die sorgfältig geschminkten Lippen. „Soll das eine Drohung sein?"
„Ein Rat", wiederholte ich gelassen, aber mit einem dezent warnenden Unterton. „Nicht mehr und nicht weniger. Und jetzt würde ich gerne weitermachen. Es soll Menschen geben, die ihre Tage mit ehrlicher Arbeit verbringen."
Ihr schrilles Lachen tat mir in den Ohren weh. „Du und ehrliche Arbeit! Guter Witz, Knacki. Na schön, es sei dir gestattet. Ich hab eh noch was vor."
Endlich kletterte sie wieder über den Zaun und winkte mir zum Abschied spöttisch zu. „Man sieht sich!"
„Leider", knurrte ich mehr an mich gewandt. Ich hatte das Gefühl, meine Prophezeiung von eben würde sich nur allzu bald erfüllen.
Ich hatte das Gefühl, dieses dumme Kind wurde von Tag zu Tag penetranter. Keine Ahnung, warum. Ihr war wohl langweilig. Als ich hier angefangen hatte, waren wir uns nur selten begegnet, den Großteil des Tages hatte sie damals in der Schule gehockt, meistens war ich schon wieder auf dem Weg in meine Zelle, wenn sie nach Hause kam. Aber jetzt lebte ich auf dem Hof in einer kleinen Wohnung über dem Hauptstall. Und Sharina war mit der Schule fertig und hatte nichts Besseres zu tun, als rumzugammeln und allen auf die Nerven zu gehen, ...