1. Back in Black


    Datum: 22.04.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    Jemand mit gehobenen literarischen Ansprüchen sollte diese Geschichte nicht lesen. Vergleichbare Gewalt verurteile ich in der Realität aufs Schärfste, sie ist durch nichts zu entschuldigen oder womöglich zu rechtfertigen. Ich habe diese Geschichte dennoch aus einem einfachen Grund geschrieben: Die Faszination des Bösen, des Drecks, kann sich kaum jemand entziehen (warum sonst haben wir so viele Psychothriller auf dem Markt?).
    
    Ach ja: AC/DC mögen es mir verzeihen, dass ich mir den Titel eines ihrer großartigen Songs für diese mäßige Story geborgt habe. For those about to rock -- I salute you.
    
    *
    
    Die Sonne brannte mir auf den Nacken und ließ ein stetes Schweißrinnsal meine Haut hinunter bis zu den Schulterblättern laufen, wo es von dem Stoff meines Hemdes aufgesogen wurde und einen immer größer werdenden Fleck bildete. Im Gegensatz zu vielen meiner ach so gestylten Geschlechtsgenossinnen, für die ein Schweißfleck absolut tabu war, scherte es mich einen Dreck. Es war Hochsommer, brüllend heiß und ich hatte verdammt noch mal schwer zu arbeiten. Da sollte man wohl schwitzen.
    
    Ich richtete mich aus meiner gebückten Haltung auf um meinen angespannten Rückenmuskeln eine kurze Erholung zu gönnen. Mit einem leisen Schnaufen nahm ich meine verratzte Baseballkappe ab und wedelte mir damit etwas Luft zu. Es regte sich kein bisschen Wind heute, zum Kotzen.
    
    Nachdenklich ließ ich meinen Blick über die gut fünfzehn Meter Zaun schweifen, die ich heute Vormittag schon gezogen ...
    ... hatte. Eigentlich wäre eine Mittagspause jetzt durchaus zu rechtfertigen gewesen.
    
    „Hey!"
    
    Betont langsam drehte ich den Kopf in die Richtung, aus der die hochmütige Mädchenstimme gekommen war. Sharina kam auf mich zu geschlendert, mit ihrem üblichen überheblichen Grinsen im Gesicht -- und mit nichts weiter bekleidet als mit einem Bikini. Natürlich mit einem Oberteil, aus dem ihre runden, festen Titten fast heraus quollen und einem Tanga, der kaum das Wesentliche verdeckte.
    
    „Statt da rumzustehen und blöd in die Gegend zu glotzen, hol mir lieber Cheyenne von der Koppel und trens sie auf", sagte sie herausfordernd.
    
    Ich zog lediglich eine Augenbraue hoch.
    
    „Du willst dich so aufs Pferd setzen", entgegnete ich spöttisch.
    
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihr langes blondes Haar zurück.
    
    „Kann ja nicht jeder tagelang im trendig verschwitzten Feinripp durch die Gegend laufen", meinte sie schnippisch.
    
    Dafür hatte ich nur ein müdes Lächeln übrig. Ich wusste selber, dass ich mit meinen Klamotten eher Ähnlichkeit mit Bruce Willis in seinen besten Tagen hatte als mit einer durchschnittlichen Frau meines Alters. Und ich fühlte mich verdammt wohl so.
    
    Achselzuckend ging ich an Sharina vorbei in Richtung Stall um das Zaumzeug ihrer Stute zu holen. Es gab zwei Gründe, warum ich ihrem rotzigen Befehlston nichts entgegen setzte. Erstens war sie die Stieftochter des Reitstallbesitzers, der mir trotz meiner Vorgeschichte den Job hier gegeben hatte. Nicht, dass ...
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