1. Semesterferien


    Datum: 08.04.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    Es war Ende des Wintersemesters als ich mit dem Zug am Bahnhof ankam. Ich freute mich auf zu Hause. Selbstverständlich hatte ich auch viele Liebe Freunde im Studentenwohnheim, aber zu seiner Familie zurück zu kommen, war doch etwas besonders. Ich wuchtete die Koffer aus dem Zug, nachdem die Türen des Abteils sich geöffnet hatten, stand am Bahnsteig und hielt Ausschau nach meinen Eltern, die mich abholen wollten. So gut ich mich anstrengte, ich konnte sie nicht entdecken. Enttäuscht und in der Befürchtung, dass sie mich vergessen hatten, ließ ich den Kopf sinken.
    
    "Simone", hörte ich eine wohlbekannte Stimme hinter mir.
    
    Ich drehte mich um und kurz darauf sprang mich meine kleine Schwester aus freiem Lauf an, drückte mich an sich und riss mich dabei fast um.
    
    "Hallo Svenja", begrüßte ich sie und erwiderte die Umarmung.
    
    "Es ist so schön dich wieder zu sehen!", beteuerte sie und gab mir einen Schmatzer auf die Wange.
    
    Hinter meiner Schwester erblickte ich einen jungen Mann, der etwas eingeschüchtert zu Boden schaute und sich räusperte. Svenja drehte sich um, errötete kurz, ließ mich los und legte dann den Arm um den jungen Mann.
    
    "Das ist Marco", erklärte sie und fügte ein erklärendes, "mein Freund!", hinzu.
    
    "Angenehm. Ich bin Simone", sagte ich und gab ihm freundlich die Hand.
    
    Er hatte ein einnehmendes warmes Lächeln und war gut in Form, was mir ein kurzes taxieren seiner Erscheinung verriet.
    
    "Soll ich deine Koffer tragen", bat er höflich an und zeigte ...
    ... auf mein Gepäck.
    
    Das Angebot nahm ich gerne an und wo ich die Koffer unter Aufbringung aller Gewalt transportieren musste, trug Marco sie mit lässiger Unbeschwertheit. Svenja versuchte mich in Rekordzeit auf den neusten Stand zu bringen und plapperte fröhlich drauf los. Ich sah keinen Grund ihren Redeschwall zu unterbrechen, hörte aber nur mit einem Ohr zu, weil ich ihren Freund beobachte, der wenige Meter vor uns meine Koffer trug.
    
    Mama und Papa hatten Svenja gebeten mich abzuholen, da sie noch einen Termin hatten. Sie waren froh, dass meine Schwester aushalf, weil sie sonst den Termin verlegt hätten. Auf dem Parkplatz angekommen, lud Marco die Koffer in den Wagen und fuhr uns nach Hause.
    
    Dort angekommen, waren unsere Eltern noch nicht zurück. Ich beschloss mein Gepäck auf mein Zimmer zu bringen.
    
    "Lass mich das machen", bot Marco an als er sah, dass ich die Koffer selber tragen wollte.
    
    "Bis zur Bahn habe ich sie auch selber geschleppt", reagierte ich zuerst ungehalten, besann mich dann aber der Tatsache, dass er mir nur helfen wollte.
    
    "Aber es ist lieb das du mir helfen willst!"
    
    "Das Zimmer gegenüber von Svenja?", fragte er knapp und ich nickte.
    
    "Wir sind dann draußen im Garten Schatz", rief Svenja ihm hinterher als er die Koffer nach oben trug und zog mich hinter sich her.
    
    "Nicht so grob", beschwerte ich mich, was Svenja geflissentlich überhörte.
    
    Draußen angekommen fragte Svenja: "Und was denkst du?"
    
    Ich wusste worauf sie hinaus wollte und ...
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