1. Der Pornograf XI - 11


    Datum: 03.09.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Was ich als Modell gann, dös had mir Egon beigebrachd. Wie ich gesehen hab, sin hier Fremdsbrachen erwinschd. Nu, ich gann Russisch und oh Bolnisch. Englisch nur wenig."
    
    „Das ist auch ausreichend", beruhigte ich sie erst einmal, denn sie schien mir ein wenig aufgeregt. „Russisch und Polnisch ist prima. Egon kann Tschechisch und ein wenig Ungarisch. Das prädestiniert euch für den Fotopark-Ost. Ob du noch einen Schnellkurs für Englisch machen solltest, werden wir sehen. Die mittlere Reife sollte es dir erleichtern.
    
    „Die nächste Frage", kam es von Kim. „Kannst du mit Menschen umgehen, vor allem mit Frauen?"
    
    „Wie gann ich des meenen?", kam es fragend.
    
    „Natürlich nur beruflich", ergänze Kim.
    
    Was dann kam, war wirklich genau dass, was wir wissen wollten. Vorsichtshalber gebe ich hier ihre Rede nicht wortwörtlich wieder. Sie war halt doch recht mundartlich gefärbt.
    
    Britta begann damit, von ihrer Jugend zu erzählen. In der Schule war sie wohl eine fleißige Schülerin, die gute Noten nach Hause brachte. Sie hatte auch uns gegenüber keinerlei Scheu ihre
    
    Jugendsünden
    
    zu beichten.
    
    Dieses Mal hakte Gina nach, ob denn daraus zu schließen sei, sie würde es gerne mit anderen Männern treiben.
    
    Britta errötete, doch dann kam sie zur Sache. Sie und Egon führen eine offene Beziehung. Ein kurzer Seitensprung sei schon mal erlaubt, aber war seit ihrer Eheschließung eigentlich fast ein Sonderfall. Bei ihr selbst käme es seit der Wende vielleicht sechsmal im Jahr vor. Nie ...
    ... etwas Ernsthaftes. Meist sei es nur Neugierde und öfters hätte sie es, wegen des Unvermögens des Partners sogar abgebrochen. Auf keinen Fall sei es zwanghaft. Bei Egon sei es nicht anders. Er hätte sich halt hin und wieder von einem Modell gerne verführen lassen. Selbst hätte er so etwa allerdings nie begonnen.
    
    Was sie jedoch völlig offen zugab, erst jetzt, nach dem Kontakt zum Fotopark, sei ihr aufgegangen, ihre bisherige Art, einfach mal aus Langweile nachzugeben, wenn ihr jemand sympathisch war, sei ja überhaupt nur „Gelumbe" gewesen. Nur sinnvoll um mal einen öden Abend, wo sie alleine war, zu überstehen. Wirklich wichtig sei es schon lange nicht mehr, denn Egon sei inzwischen ihr ein und alles.
    
     Wenn es, mit gewissen hier Anwesenden auch bereits eine Größenordnung interessanter war, als mit so mancher „Nappsilze" bisher, hätte sich unsere Höhle, was echten Spaß anginge, fast als unschlagbar erwiesen. Da würde sie, solange sie hier sei, wann immer möglich, einmal die Woche, gerne nochmals hingehen.
    
    Britta sah zwar leicht beschämt, vor allem errötend zu Boden, als Kim wissen wollte, ob den unter den Begleitern miteinander geschlafen wurde -- aber zugeben tat sie es nicht. Also die Klappe halten kann sie sehr wohl.
    
    Langsam driftete das Thema wieder auf den Fotopark ab. Der eigentliche Vorschlag kam von Gina. Sie soll sich ein paar Wochen mit Pippina zusammentun, unsere Psychologin, extra eingestellt zu Betreuung noch sehr junger werdender Models (im Hausjargon: ...
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