Die Doppelinsel Kapitel 03.0
Datum: 03.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Tag wurde es immer mehr, dass er zu arbeiten gerufen wurde, die von den betroffenen selber hätte gemacht werden können. War bei den Alten alles wieder so, wie es sein sollte, war er gerade bei den jetzt einsamen Frauen anders. Immer wieder riefen sie ihn, manchmal nur darum, weil sie an etwas nicht herankamen, weil es zu hoch stand. Dies war für ihn dann kein Problem aufgrund seiner Körpergröße. Doch fragte er sich so manches Mal, warum die entsprechende Frau sich nicht irgendwo draufgestellt hatte. Möglichkeiten gab es genug.
Meistens war es dann sogar so, das sie wie zufällig gerade etwas Gutes zu essen oder trinken da hatten und ihm anboten, doch noch etwas zu bleiben. Zuerst fand Kayun es etwas merkwürdig aber gewöhnte sich schnell daran, denn besser konnte es ihm nicht gehen. Als alleinstehender Mann hatte es den großartigen Vorteil nicht selber kochen zu müssen, und wenn er ehrlich war, schmeckte es bei den anderen auch viel besser. Sich sein Essen selber zu machen hatte etwas von Nahrungsaufnahme, bekochte zu werden etwas von Genuss.
Besonders wunderte es ihn, dass drei der Frauen andauernd seine Hilfe in Anspruch nahmen. Drei so unterschiedlich, wie sie es nur sein konnten.
Eines Tages wurde Kayun wieder einmal zu Frapi gerufen, wie schon so oft in letzter Zeit. Kayun musste immer lächeln, wenn er an sie dachte. Fragte er sich doch immer, wie sie zu diesem Namen gekommen war. Was hatten sich die Eltern dabei gedacht? Er wüsste nicht, dass es schon einmal ...
... jemandem im Dorf gegeben hätte, mit den Namen.
Auf der anderen Seite passte ihr Name aber auch zu ihr. So merkwürdig wie ihr Name war sie selber auch. Etwa so alt wie er selber, vielleicht auch ein paar Monate älter, so genau wusste das hier niemand, nicht einmal von sich selber.
Was sie auszeichnete, war ihre Art. Selber klein und schmal. Was an ihr allerdings auffiel, waren die strubbligen Haare und ihre ungewöhnlich hellen Augen, die immer lustig in die Welt schauten.
Waren sie bei den anderen Bewohnern eher dunkelbraun bis fast schwarz, waren ihre hellbraun. Wenn man ihr genau in die Augen sah, meinte man sogar eine grünliche Umrandung zu sehen. Allerdings kam man normalerweise nicht so nah an sie heran und wenn nur sehr kurz, denn wenn Frapi was nicht konnte, dann ruhig sein. Sie war fast immer mit irgendetwas beschäftigt und nur die wenigsten hatten sie jemals ruhen gesehen.
Kaum war Kayun zu Frapis Hütte gekommen, wurde er schon hineingerufen. Er bückte sich um durch den schmalen, tiefen Eingang zu kommen, der bei jeder Hütte so war, und betrat den Innenraum. Ihn erwartete ein dämmriges Licht von einer Lampe und Frapi, die auf einem der zwei Stühle saß, die an einem Tisch standen. Ansonsten war die Hütte nicht größer oder kleiner als die anderen. Das Einzige, was auffiel, war, dass sonst so gut wie nichts in der Hütte war. Kein anders Möbel war zu sehen oder gar etwas, was das triste innere freundlicher gestaltet hätte. So wie es aussah, machte sie sich nichts ...