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Die Doppelinsel Kapitel 03.0
Datum: 03.04.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,
... sondern jeden Winkel, in den er gelangen konnte. Frapi begann zu schlucken und kam kaum hinterher so viel seiner Milch strömte nach und wurde sofort heiß weitergeleitet und rann durch ihren Hals. Dabei konnte sie genau verfolgen, wie der Same durch die Speiseröhre geleitet wurde. Erst als es weniger wurde, konnte sie es länger im Mund behalten und seinen Geschmack besser genießen. Sie hatte sich nicht getäuscht. Er war etwas Besonderes, das hatte sie schon lange vermutet. Doch jetzt konnte sie sich sicher sein. Es würde sicher nicht bei diesem einen Mal bleiben. Auch da war sie sich sicher. Als Kayun vor die Hütte trat, musste er erst einmal tief durchatmen. So etwas war ihm noch nie passiert. Aber es war wenigstens etwas gewesen, was ihm sehr gefallen hatte. Gegen eine Wiederholung hätte er nichts gehabt. Vielleicht ergab sich es sich ja noch einmal. Dann ging er weiter und in seine Hütte. Erst hier viel ihm ein, dass er Frapis Kamm gar nicht heruntergeholt hatte. So wichtig schien es also nicht gewesen zu sein. Außerdem fragte er sich, ob sie nicht vielleicht extra etwas Scharfes dort oben deponiert hatte, damit es soweit kommen würde. Wenn ja, war sie sehr schlau und wusste, was sie wollte. Auch dieser Tag verging dann für die meisten der Einwohner wie jeder andere Tag. Man hatte sich daran gewöhnt, dass die anderen nicht mehr da waren. Es war kein gutes Gefühl, aber man konnte nichts daran ändern. Waren zuvor noch immer wieder einige zu der Stelle gegangen wo einst die Brücke gewesen war, so wurde es weniger. Später stellten sie es ganz ein. Es machte keinen Sinn. Man saß oder stand nur da und starrte auf die andere Seite, auf der sich niemand mehr blicken ließ. Anscheinend hatte man sich auf der anderen Seite auch damit arrangiert. Es war einfach so. Trotzdem machte man sich große Sorgen und dachte immer wieder an die anderen.