1. Die Doppelinsel Kapitel 03.0


    Datum: 03.04.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    Kapitel 3.0
    
    Lange sahen die zurückbleibenden Bewohner der Insel der Gruppe nach, die sich auf den Weg machte, um Rahani zu besänftigen, denn mit ihnen gingen ihre Wünsche auf ein gutes Gelingen. Immerhin hatten die Alten alles dafür getan, damit es gelingen würde, auch wenn dies nur aus Erinnerungen bestand, welche sie wiederum von ihren Vorfahren erzählt bekommen hatten. Ob es wirken würde und Rahani das Opfer annahm, wussten sie auch nicht. Aber es konnte nicht schaden, denn wenn es nicht gelang, konnten sie ja einfach zurückkommen. Dann würde zwar die Erde weiter rumpeln und vielleicht noch ein oder ein paar mehr ihrer Häuser einstürzen, aber das würde man wieder reparieren können. Allerdings würden sie dann längere Zeit draußen schlafen müssen und das wiederum gefiel den Leuten gar nicht.
    
    Egal wie sie es drehten, mehr konnten sie einfach nicht tun.
    
    Also gingen die daheimgeblieben den Rest des Tages ihren normalen Tätigkeiten nach, denn wenn man es genau betrachtete, war es für sie auch ein normaler Tag. Erst als es langsam Dunkel wurde, sahen sie immer wieder in Richtung Berg, der sich schwarz, wie er war, kaum von Hintergrund abhob.
    
    Zumindest die Alten wussten, was sich jetzt oben auf dem Gipfel abspielte und sie suchten nach einem Zeichen dafür, dass das Opfer die Göttin besänftigen würde. Noch konnten sie nichts davon merken, denn immer wieder gingen kleine Erschütterungen durch den Boden. Sie waren nicht sonderlich gut zu bemerken, denn erst wenn man ganz ...
    ... ruhig stand, spürte man sie unter den Fußsohlen. Das Seltsame dabei war nur, dass das leichte Vibrieren nicht mehr verschwand. Es war permanent und ohne Unterbrechung da, aber besser als die heftigen Erdstöße, die es zuvor gegeben hatte.
    
    Einige Zeit später bekamen die Menschen etwas Seltsames zu sehen. Da sie wussten, dass sich die Gruppe gerade auf dem Gipfel aufhielt, um das Opfer darzubringen, sahen sie jetzt verstärkt in Richtung Spitze des Berges und glaubten auf einmal, ein rötliches Leuchten zu sehen, was sich langsam aber sicher verstärkte und immer heller wurde.
    
    Dabei fragten sich die Menschen, woran es lag. War es eine Reaktion auf das Opfer, was man Rahani brachte, oder hatte es einen anderen Grund. Sie wussten es einfach nicht und konnten nur tatenlos zusehen.
    
    Dann gingen auf einmal wieder heftigere Stöße durch den Boden, verstärkten sich und auf einmal knallte es so heftig, dass sich einige der Menschen nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Als sie dann wieder zum Berg schauten, sahen sie die glutflüssige Lava den Berg herunter laufen.
    
    Ein Schreck ging ihnen durch die Glieder, denn immerhin wussten sie von den Menschen auf dem Berg. Nur tun konnten sie nichts. Dagegen waren sie einfach machtlos, was auch immer dort oben gerade geschah. Mehr als Sorgen um Freunde, Verwandte oder gar Männer konnten sie sich nicht machen. Sie mussten bis zum Morgen mit seinem Licht warten, alles andere hatte keinen Sinn.
    
    Keiner, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann ...
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