1. Der Dorn der Familie! 01


    Datum: 27.03.2018, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... Blumengebinde in die Grube. Dann kam das Händeschütteln.
    
    Eine verlogene Zeremonie, denn sie wurde nur getan, weil es sich einfach so gehörte. Es war eben so üblich.
    
    David blieb abseits stehen und wartete, wie es vorüberging. Als sie langsam aufbrachen, nickten ihm die Verwandten kurz zu. Dann war Stille. Kein gedämpftes Murmeln der Trauernden mehr, keine Füße die im Boden scharrten.
    
    Mit diesen Gedanken stand er noch einige Minuten vor dem offenen Grab, warf zwei Rosen auf den Sarg und ging.
    
    Er hörte das Klopfen nicht, das leise aus dem Grab erklang!
    
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis der Leichenschmaus beendet war und er sich endlich von der Verwandtschaft verabschieden konnte.
    
    Laura hatte sich bei ihm untergehakt.
    
    „Kannst du noch fahren, David?"
    
    „Ich habe nur Kaffee getrunken -- viel Kaffee."
    
    „Ich auch."
    
    David öffnete den alten Wagen des Vaters. Laura nahm auf dem Beifahrersitz Platz und David hinter dem Steuer.
    
    Das Auto startete. Bockte. Würgte. In seiner Fantasie war das Auto von Toten umgeben.
    
    Volle fünf Minuten vergingen, bevor ein Wort gesprochen wurde. Das Auto, ein BMW, fuhr über die schnurgerade Straße, und sie sahen auf beiden Fahrbahnen kein einziges anderes Auto. Die Erregung der Beerdigung verließ ihn, und David atmete erleichtert auf. Er wandte sich an seine jüngere Schwester, die auf dem dunklen Sitz neben ihm saß.
    
    „Keine Angst", sagte er so tröstlich wie möglich. „Wir werden das schon schaffen."
    
    „Hast du Vater ...
    ... getötet?", erwiderte sie so kühl wie möglich.
    
    Er lachte. „Nein, habe ich nicht."
    
    Dies entsprach sogar der Wahrheit, denn das Gift, das er in das Bier seines Vaters gegeben hatte, konnte ihn nicht töten, nur betäuben. David wusste, dass der Vater irgendwann wieder aufwacht. Der mangelnde Sauerstoff im Sarg würde den Vater töten, nicht er, David.
    
    „Ich glaube dir."
    
    „Natürlich, du bist meine Schwester."
    
    Die nächsten fünf Minuten schwiegen sie wieder.
    
    „Kannst du demnächst mal anhalten. Die Aufregung... und der viele Kaffee..."
    
    Er lächelte seine Schwester an und merkte, dass auch er mal ordentlich urinieren könnte. Die Scheinwerfer zerschnitten die Dunkelheit, und er suchte nach einer Stelle, um zu halten. Bäume säumten in dichten Abständen die Straße auf beiden Seiten. Hier konnte er nicht anhalten. Er fuhr weiter.
    
    Lauras Füße begannen auf dem Boden hin und her zu tanzen. „Bitte, beeile dich. Ich weiß, dass du hier nicht einfach anhalten kannst, aber ich muss einfach..."
    
    Die Lösung all der Anspannung hatte auf David dieselbe Wirkung gehabt.
    
    „Ich auch", sagte er. „Sobald ich irgendwo einbiegen kann, halte ich."
    
    Sie fuhren weiter. Zwei Minuten später. Drei Minuten später. Ihre Stimme klang jetzt flehentlich.
    
    „Ich mach jetzt die Hose nass, wenn du nicht sofort stehen bleibst. Können wir nicht einfach auf der Straße halten?"
    
    „Nein."
    
    Seine Stimme klang fest, obwohl er ebenso in Verdrückung war wie sie. Seine Blase würde platzen, wenn er ihr nicht ...
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