Weeslower Chroniken Teil 1 - Nadine - 1997
Datum: 24.03.2018,
Kategorien:
Kunst,
... kommen.
Doch in diesem Moment, auf ihrem Bettrand sitzend, trat wieder sein lang begehrtes Bild vor ihr inneres Auge.
Eines hatte sie sogar noch, nicht nur das im Kopf, nein, auch ein ganz greifbares. Sie hatte es am letzten Unterrichtstag heimlich aus seiner Nachttischschublade gestohlen, in der Hoffnung, dass er es niemals merken werde. Den Teil mit dem sehr jungen Mädchen an seiner Seite, wieder ein anderes, wieder ein so hübsches, hatte sie einfach weggeschnitten. Jede Nacht hatte sie es dann beim Schlafengehen ebenso heimlich hervorgeholt und sich beim Anschauen selbst verwöhnt.
Damals war sie im Sich-selbst-verwöhnen sehr geübt. Und seit ein paar Wochen, seit die Geschichte mit Michael, ihrem ersten richtigen Freund, vorbei war, war sie es wieder. Leider, fand sie. Denn nun wusste sie, was sie entbehrte.
Sie holte das Foto hervor, es lag noch immer in ihrem Schubfach neben dem Bett, als verstecktes Lesezeichen in - tatsächlich - ihrer Bibel. Hier war es sicher, die Bibel würde niemand sonst als sie selbst in die Hand nehmen, weder Michael, noch ihr Bruder oder ihre Mutter.
Und sofort fand ihre freie Hand, fast automatisch, wie schon viele hunderte Male zuvor bei diesem Anblick, den Weg in ihren sofort feuchten Schoß.
Schneiders muskulöser Körper glänzte braungebrannt, sein beachtlich großer Schwanz hing ihm prall, geschwollen, halbsteif im 45-Grad-Winkel vor ihm herab. Es sah so aus, als wenn er an etwas sehr Schönes dachte. Und sie stellte sich ...
... immer vor, so auch jetzt, dass sie es sei, von der er träumte.
"Nadinchen, nun komm endlich!" rief es von unten her.
"Gleich..." Das dunkelhaarige Mädchen warf einen letzten Blick auf den makellosen Männerkörper, steckte dann das Foto umsichtig wieder in die Bibel hinein, verstaute diese wieder am alten Platz, und eilte nach unten.
Es war ein schwülwarmer Frühsommertag. Draußen auf der Terrasse, auf die es von der Küche aus hinausging, saß am noch gedeckten Frühstückstisch ihr pubertierender Bruder und spielte sein neues SuperMario-Spiel auf dem Nintendo Game Boy.
"Hi Eric!" grüßte Nadine fröhlich.
Er schaute kurz auf. Seine Schwester so fast nackt in der Terrassentür stehen zu sehen, war zwar kein ganz neuer, aber ein ungewohnter Anblick, und so verweilte sein zunächst desinteressierter Blick dann doch einen Moment länger als sonst auf der schönen Siebzehnjährigen. Dass seine Schwester in der ganzen Gegend als eine der hübschesten und begehrtesten Mädchen galt, war so nun wirklich nicht mehr zu übersehen. Langgliedrig, sehr schmal, sehr schlank, mit kerzengerader Haltung die schönen, festen Brüste vorgestreckt. Ihre Mutter dagegen, die im Garten einen Strauß Blumen zusammen gesammelt hatte und gerade wieder hereinkam, nahm es anscheinend kaum zur Kenntnis, auch wenn es seit längerem schon nicht mehr vorgekommen war, dass sich Nadine daheim so offenherzig gezeigt hatte.
Eine Zeitlang, das war einen Sommer her, war das Mädchen ständig so durch das Haus gelaufen, ...