Weeslower Chroniken Teil 1 - Nadine - 1997
Datum: 24.03.2018,
Kategorien:
Kunst,
... der Pforte stehen. Mit etwas Abstand folgte Tomasz.
"Hallo Agata!" rief Schneider. "Komm herein."
"Ich wollte nur..." begann sie, dann stockte sie. Sie hatte Nadine bemerkt, die mit Wasserflaschen in der Hand gerade aus dem Haus trat. "Wer..."
Die schlanke, attraktive Frau von etwa Ende zwanzig sprach nicht weiter, sondern schaute nur fragend in Richtung der Männer.
Das tat auch Nadine, um zu sehen, wie sich diese, allen voran Michael verhalten würden. Doch dann stellte sie die Flaschen ab und ging, ohne deren Reaktion abzuwarten, aus einer spontanen Eingebung heraus ganz offen auf die Agata genannte Frau zu, nur mit ihren knappen Hot Pants bekleidet.
"Hallo, ich bin Nadine. Ich bin eine Ex-Schülerin von Michael." Mittlerweile schämte sie sich ihrer Blöße kein bisschen.
"Hallo." meinte Agata nur kurz, als sie ihr etwas widerwillig die Hand gab, dann schaute sie an dem jungen barbusigen Mädchen vorbei und meinte leicht verärgert: "Wiktor, kommst Du? Wir müssen in die Stadt!"
"Okay!" Schneider klatschte in die Hände. "Genug für heute. Ich bin platt, Ihr habt mir großartig geholfen. Geh, Wiktor, Agata ruft! - Agata, sei lieb zu den beiden, sie sind die besten Arbeiter der Welt!"
"Ich weiß." meinte Agata mürrisch. Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging zurück in Richtung ihres Hauses. Wiktor stieg in eine Hose, räumte wortlos die Geräte zusammen, hob zum Abschied nur kurz die Hand zum Gruß und folgte ihr, und auch Aron brach auf. Er stieg ...
... tatsächlich splitternackt in sein Auto, dass am Wegesrand in einer Feldauffahrt parkte, und fuhr so davon.
*
"Die fand das wohl nicht so gut, oder?" meinte Nadine schmunzelnd, als die zwei Männer und die hübsche Frau über die Straße hinweg fort gegangen waren und deutete dabei an sich herab.
"Das stimmt. Agata kann so herrlich eifersüchtig sein. Aber sie ist eine wunderbare Person." Dann wandte er sich Nadine zu. "Aber schön, dass Du jetzt so hier herumläufst! Es passt gut hierher - und gut zu Dir. Deine Mutter hat nicht übertrieben."
"Womit?"
"Dass Du sogar noch schöner geworden bist. So", fügte er hinzu, "ich hätte jetzt Lust auf eine Dusche. Du auch?"
Nadine durchfuhr ein leichtes Kribbeln. "Ja. Gute Idee." Er schien zum ersten Mal seine eigene Blöße und ihren etwas zu langen Blick darauf zu bemerken, jedenfalls meinte er nur: "Ich hoffe, es stört Dich nicht."
"Nein, kein Problem." antwortete sie so beiläufig wie möglich.
"Ich laufe hier nur so herum. Hatte ich Dir ja geschrieben." Er räumte dabei noch eine Schaufel, die übersehen worden war, aus dem Weg.
Nein,
soo
hattest Du das nicht geschrieben, lieber Michael, dachte sie amüsiert. Aber was soll´s, warum nicht, war ja seine Sache, fand sie, ist ja sein Grundstück. Aber würde er etwa auch so herumlaufen, wenn er seine Ferienfreizeiten veranstaltete, oder wie sollte sie das verstehen?
"Und dieser Aron?"
"Aron kenne ich aus dem Verein, der das FKK-Strandbad betreibt."
"Ach so." Klar, das ...