Weeslower Chroniken Teil 1 - Nadine - 1997
Datum: 24.03.2018,
Kategorien:
Kunst,
... einen Schlag mehr reinhauen - oder eher einen weniger - bei Deinem Anblick."
Wieso, welcher Anblick?, dachte Nadine. Sie schaute an sich herab. Eigentlich war der Unterschied zu vorher, zu ihrem knappen T-Shirt nicht allzu groß, fand sie. Das Unterhemd fiel nur weiter und zeichnete ihren schlanken Oberkörper nicht so nach, und es war länger. Dafür waren der tiefe Brust- und der Achselausschnitt umso gewagter, denn der lose Stoff würde sicherlich den einen oder anderen freizügigen Einblick erlauben. Aber besser als nichts, wiederholte sie im Geiste.
Er übergab ihr ein Paar grobe Arbeits-Handschuhe und ein Paar Sicherheitsschuhe, die ihr viel zu groß waren, aber besser geeignet als ihre weißen Sneaker. Dann legten die fünf los.
Nach einer drei Viertel Stunde machten sie die erste Pause und setzten sich nebeneinander auf die Eingangstreppe in den Schatten der Linden, von wo aus sie ihr bisheriges Werk betrachten konnten. Michael Schneider brachte frisches, kühles Wasser für Nadine und Wiktor heraus, er selbst und Aron genehmigten sich ein erstes Bier. Es war halb zwei und sehr heiß geworden.
Tomasz, der ältere Pole, verabschiedete sich. Ausgerechnet, dachte Nadine amüsiert, einer von den beiden Bekleideten. Bald bin ich vielleicht allein unter nackten Männern!
Sie hatte nicht nur ein bisschen Sand verstreut, sie hatte auch tatkräftig Steine entladen und zurecht gelegt. Obwohl sie viel Sport trieb und topfit war, brachte sie die schwere, ungewohnte Arbeit, noch ...
... dazu bei der Hitze und teils in der prallen Sonne, gehörig ins Schwitzen. Das Unterhemd war an einigen Stellen bereits richtig durchfeuchtet, vor allem am Rücken. Auch ihre festen, aufrechten Brüste mit den kleinen dunklen Brustwarzen zeichneten sich deutlich sichtbar unter dem feuchten Stoff ab. Sie fühlte sich unwohl darin, zupfte dauernd am weiten Halsausschnitt, hinten, an den Seiten. Ein bisschen neidisch schielte sie zu den beiden nackten Männern und zu dem einen, der wenigstens halbnackt mit freiem Oberkörper arbeiteten konnte.
Schneider bemerkte es. "Zieh es doch endlich aus!", meinte er, ganz sachlich.
"Was?" Sie verstand nicht sofort, was er meinte.
"Das Unterhemd." wiederholte er, nun grinsend. "Wir sind doch hier unter uns."
Sie antwortete nicht.
"Warum nicht?" beharrte er.
Und Aron sprang ihm bei: "Mach es doch so wie wir Männer. Das ist deutlich praktischer. Oder, was meinst Du?"
Wiktor nickte ernsthaft, ohne dabei von seiner Wasserflasche aufzusehen.
Nadine schüttelte nur den Kopf. "Ach nee, geht schon."
Schneider zuckte mit den Schultern. "Okay. Wie Du willst." Dann warf er ihr noch die Bemerkung zu: "Deine schönen Brüste sind auch so dauernd im Bild", erhob sich und machte sich wieder an die Arbeit.
Nadine bekam plötzlich rote Ohren. Wie meinte er das? Sie schaute an sich herab und beugte sich, unbemerkt von den anderen, nach vorn. Tatsächlich, dachte sie, da sieht man ja alles! Und auch im Achselausschnitt lag alles offen, wenn sie ...