1. Freiräume


    Datum: 15.03.2018, Kategorien: BDSM

    ... Überbrustmieder aus schwarzem Lack im viktorianischen Stil. Ihre nackten Füße steckten in schwarzen Riemchensandalen mit Plateau und hohen Absätzen.
    
    »Ja«, hauchte Tine, schluckte und schüttelte verlegen mit dem Kopf.
    
    »Nein«, korrigierte sie sich, »heute bin ich Tine -- keine Mami.«
    
    »Gut. Also Tine, hast du an alles gedacht?«, fragte die Asiatin mit bohrendem Blick.
    
    »Ja, ich glaube ...«
    
    Ein harsches »Nein!«, unterbrach Tines zögerliche Erklärung.
    
    Tine fiel siedend heiß ein, um was es ging, kramte in ihrer Handtasche und legte sich hastig ein schlichtes, enges Lederhalsband an.
    
    »Entschuldigung, ich bin etwas aus der Übung«, erklärte Tine verlegen und schloss die Schnalle in ihrem Nacken.
    
    Die Asiatin blickte Tine herablassend an. Das Halsband kam auf ihrem hellhäutigen Hals gut zu Geltung, bildete aber einen harschen Kontrast zum Rest des sommerlich-romantischen Outfits.
    
    »Die nächste halbe Stunde entscheidet, ob mir dieser Fauxpas scheißegal ist, dann lasse ich dich mit deinem blöden Halsband einfach stehen, oder ich werde die Gelegenheit genießen, dich dafür zu bestrafen. Ist das klar!«
    
    Tine schluckte schwer und nickte kaum sichtbar.
    
    »Ja Herrin Mia.«
    
    »Lass den Scheiß! So weit sind wir noch nicht.«
    
    Das ungleiche Paar schlenderte schweigend am Mainufer entlang. Tine empfand die Stille als quälend, aber es war nicht ihre Aufgabe -- nicht ihr Recht -- ein Gespräch zu beginnen. Ein erregtes Kribbeln fuhr ihr durch den Magen. Sie musste ...
    ... nichts managen, kein quirliges Kind im Auge behalten, heute wurde sie geführt.
    
    »Bei dem Bisschen, das wir voneinander wissen, ist es bestenfalls naiv, gleich in Vollen zu gehen«, sagte Mia und blieb kurz stehen.
    
    »Wir müssen nicht gleich in die Vollen gehen. Du weißt aus den E-Mails, was ich mag, der Rest ergibt sich, oder?«
    
    »Ich werde deine Wunschliste nicht Punkt für Punkt abarbeiten, ein wenig Spaß will ich dabei auch haben.«
    
    Tine schloss die Augen und genoss den lauen Wind in ihrem Gesicht. Sie versuchte, sich an den Inhalt der E-Mails zu erinnern -- sie hoffte und bangte zugleich auf deren Erfüllung.
    
    ‚Mach mich schön langsam fertig, aber zerbrich nichts, was dich nichts angeht', dachte sie sich.
    
    »Warum eine Frau?«, fragte Mia.
    
    »Ich möchte nie wieder der Willkür eines Mannes ausgeliefert sein«, antwortete Tine mit erhobenem Haupt. Mia zog die Augenbrauen hoch und setzte den Spaziergang fort.
    
    Sie kamen vor einem gut besuchten Lokal zum Stehen. Der Außenbereich mit Biergarten war durch Palisaden und wild rankende Weinreben von den öffentlichen Wegen abgegrenzt.
    
    »Trägst du ein Höschen?«, fragte Mia.
    
    »Ja.«
    
    »Zeigen!«
    
    Tine stellte sich zwischen Büsche am Wegesrand und raffte ihr Kleid zaghaft an.
    
    Im Schutz der Büsche war sie nicht gänzlich verborgen. Gäste, die den Biergarten verließen, oder betraten, würden sie sehen. Dennoch entblößte sie ihren Schoß und präsentierte die halb transparente Unterhose aus weißem Nylon und einen eleganten ...
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