HomoLepus 01
Datum: 06.03.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... ob ich sie nicht einmal besuchen wollte. Dabei wäre es ihr aber wichtig, dass ich das Kostüm mitbrachte. Wenn es mir nichts ausmachte, würde sie sich sogar freuen, wenn ich es anhätte.
Ich sah etwas verblüfft auf den Hörer, sagte dann aber für den nächsten Abend zu, als ich mich wieder gefangen hatte. Als sie es hörte, erklang ein helles Lachen am anderen Ende der Leitung und sie legte auf. Die Adresse stand zum Glück mit auf der Karte.
Kapitel 2
Die Straße kannte ich gar nicht und sah auf dem Stadtplan nach. Die schlimmste Gegend war es nicht gerade, wo sie mich erwartete, sie gehörte eher zu den besten. Dann machte ich mir noch ein paar Gedanken über die ganze Sache, kam aber auf keine erkennbare Lösung. Diese würde ich am nächsten Tag erhalten, worauf ich schon gespannt war. Vor allem war ich darauf neugierig, ob es etwas Geld gab, denn das hatte ich am nötigsten.
Am nächsten Tag stand ich zur verabredeten Zeit vor dem Haus oder besser gesagt Studio, denn es handelte sich um ein Fotoatelier, das ich weder von Namen noch irgendwo anders her kannte. Der Weg hierher war schon seltsam gewesen, denn mit der Verkleidung durch die Gegend zu fahren war schon etwas besonders. Aber da ich mehr Lächeln als anderes dabei geerntet hatte, machte es mir nichts aus. Eigentlich gefiel es mir sogar immer besser. Die Menschen sahen nur den freundlich dreinschauenden Hasen und nicht das, was darunter war. Sicher war ich selber ein freundlicher Mensch, aber hier konnte man wieder ...
... einmal sehen, wie sehr doch eine Hülle die Urteilsfähigkeit der Menschen beeinflussen konnte.
Um in das Studio zu kommen, musste man klingeln. Ich tat es und wunderte mich schon etwas darüber, denn so etwas kannte ich nicht. Erst einige Minuten später, ich wäre fast schon gegangen, sah ich die Frau aus dem Einkaufszentrum durch die Glastür kommen. Sie sah so aus, als wenn sie mit irgendwas noch nicht fertig geworden war, denn sie sah sich noch zweimal um, bevor sie an die Tür trat und diese dann lächelnd öffnete, als sie mich erkannte.
Kaum war die Tür geöffnet, bat sie mich herein und entschuldigte sich mehrmals, dass sie mich hatte draußen stehen lassen. Als ich ihr dann antworten wollte, hielt sie plötzlich einen Finger vor ihren Mund und deutete mir an, ruhig zu sein oder gar nicht zu sprechen.
Gut, ich machte mir nichts draus, trat ein und wartete was passieren würde. Sie schoss hinter mir die Tür und trat dann wieder vor mich, wo ich sie einen Augenblick etwas genauer betrachten konnte.
Es war nicht untertrieben, wenn ich sie für sehr gut aussehend bezeichnete. Ich will dabei nicht auf jedes Detail eingehen, sondern nur soweit sagen, dass sie Modellmaße hatte und ich erschauerte, als ich ihren Blick auf mir ruhen sah. Sie beäugte mich jetzt noch wesentlich interessierter als zuvor, denn jetzt hatte sie die Zeit genug dafür. Dazu ging sie jetzt einmal langsam und geschmeidig um mich herum und ich konnte nur noch gedämpft das Klacken ihrer hohen Absätze hören, ...