1. HomoLepus 01


    Datum: 06.03.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    Stellvertretend für meine vorigen Geschichten, möchte ich mich hier noch einmal herzlich bei allen bedanken, die etwas dazu geschrieben haben. Dabei bin ich mehr als erstaunt, wie gut ich, bzw. meine Geschichten, in der Mehrzahl der Zuschriften beurteilt wurde.
    
    Also noch einmal DANKE!
    
    Die folgende Geschichte ist eine der längsten, die ich jemals geschrieben habe. Sie ist in meinen Augen etwas Besonderes, da sie auch einen Hintergrund hat, der sich mir erst beim Schreiben erschlossen hat, denn ich fing an, über mich nachzudenken. Es stellte sich nämlich die Frage nach dem Äußeren und Inneren von einem selber.
    
    Zu dieser Geschichte hat mich die Szene der Furries animiert, die ich durchaus als interessant betrachte. Ob so etwas in diesen Kreisen vorkommt, kann ich nicht sagen, aber vorstellbar wäre es.
    
    Aldebaran66
    
    HomoLepus
    
    Kapitel 1
    
    Vor vielen Jahren, als ich noch Student war, hatte ich ein Problem, was wohl die meisten in meiner Lage hatten. Kein Geld, oder zumindest nicht so viel, dass man davon hätte, ohne Sorgen leben können. Mit lernen war kein Geld zu verdienen und so musste man sich etwas einfallen lassen. Hieß, alles annehmen, was einem ein paar Euro versprach.
    
    Also kam man auf die absonderlichsten Möglichkeiten, die sich einem boten. Das begann mit Blut spenden und endete in irgendwelchen Jobs als Versuchskaninchen, in der Medizin. Aber ehrlich gesagt waren das Sachen, die einem auch nicht weiter halfen. Irgendwann sah man deswegen ein, dass man ...
    ... nicht umhin kam, doch etwas zu machen, was landläufig als Arbeiten bezeichnet wird. Arbeiten! Ein Wort, was an sich schon grausam ist und zur Abschreckung dienen könnte. Man sollte sich also für den schnöden Mammon auch noch anstrengen müssen. Und das auch noch neben dem Studium, sozusagen als Doppelbelastung.
    
    Ich versuchte es in mehreren Jobs, musste aber schnell feststellen, dass sie mir nicht zusagten. Zu hoch die Anstrengungen für wenig Geld. Also suchte ich weiter, ohne dass die Suche von großem Erfolg gekrönt worden wäre. Entweder waren es Beschäftigungen, die meine ganze freie Zeit auffraßen oder körperlich zu anstrengend waren. Immerhin war ich Student und strebte etwas Höheres an, also genau das Gegenteil. Wenig arbeiten, viel Geld stand auf meiner Wunschliste ganz hoch im Kurs. Nur dumm das es mit dieser Liste nicht klappte.
    
    Da mir dann doch der Magen zu sehr knurrte und die Verwaltung meiner Wohnung einfach nicht einsehen wollte, dass ich kein Geld für Miete übrig hatte, musste ich zum Schluss nehmen, was ich bekommen konnte.
    
    Und soll ich mal etwas sagen? Es war wirklich der dümmste und blödeste Job, den ich mir vorstellen konnte, aber immerhin brauchte ich mich dabei nicht krummlegen.
    
    Es war vier Wochen vor Ostern und es gab einen Saisonjob zu vergeben. Man musste nichts anderes machen als herumstehen und Werbeprospekte verteilen, eventuell kleine Geschenke abgeben.
    
    An sich nichts, was meinen Intellekt an eine große Herausforderung stellte. Das war ...
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