Lebenslinien - Kapitel 1 - Blindflug
Datum: 15.07.2025,
Kategorien:
Transen
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... dieser überwiegend bornierteste Teil des Deutschen Medizinbetriebes machte weiter, entschied nach Gusto und Aktenlage, ohne dafür gerade stehen zu müssen, dass sie vielleicht Fehlurteile gefällt hatten und damit bei ihren Probanden deren seelische Probleme noch verstärkten. Für viele von ihnen galt wie in archaischen Zeiten Transsexualität als Krankheit und Transen schlichtweg als schwul, wovon sie ihre Probanden partout ‚heilen‘ wollten, ohne die dazu thematisch/inhaltlich nötigen Kenntnisse vorweisen zu müssen. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, ihre angeblich notwendigen, so genannten Therapie-Sitzungen über extrem lange Zeiträume auszudehnen und ihre Klienten hin zu halten, denn damit verdienten sie ihr Geld. Verdient war es aber nicht. Es mutete in etlichen Fällen an, wie katholischer Exorzismus.
Es war schon ein Kreuz, wenn der Glaube die Fakten verdrängt. Von der Pflicht zu lebenslangem Lernen und beruflicher Fortbildung hatten sie offenbar nie gehört und es sich in ihrer beruflichen Nische bequem gemacht. Selbst Freud, der Erfinder der Psychoanalyse hatte bekanntlich verschiedene Ticks. Dabei gab es durchaus neuere Forschungsergebnisse über Ursachen und Wechselwirkungen von Transsexualität. Es mutete zum Teil wie ein gesellschaftlicher Rachefeldzug an, den konservative Kreise mit politischer Unterstützung gegen Menschen wie uns führten. Insbesondere die klinische Psychiatrie brachte genügend, zum Teil beamtete Kollaborateure mit geradezu missionarischem Eifer ...
... hervor, den sie in ihrem selbst gewählten Hamsterrad eingeübter Routinen auslebten und damit alle einmal in ihre Mühlen geratenen Opfer, nicht zuletzt durch Psychopharmaka zugrunde richteten. Sofern im Staatlichen Dienst, waren sie für diese Quacksalberei auch noch Pensionsberechtigt, was dem Fass den Boden ausschlug. Wenn ich das Wort „Gutachten“ hörte schwoll mir stets der Kamm. Das Gesetz schrieb sogar gleich zwei unabhängige psychologische Gutachter vor, die dem Beginn einer HRT voran gestellt wurden.
Der reinste Selbstbedienungsladen für diese pseudowissenschaftlichen Berufs-Theoretiker und damit sträflich leicht erworbenes Geld. Der Rat einiger erfahrener Schwanzfrauen lautete: „Geh den direkten Weg. Stell die Welt vor vollendete Tatsachen. Dabei war mir durchaus klar, dass eine solche Entscheidung vielen Betroffenen schwer fiel. Mir jedoch erschien es, zumindest auf mich selbst bezogen, nach meinen bisherigen, persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen der einzig mögliche Weg zu sein. Er war jedoch mit dem Risiko verbunden, auf dem Schwarzmarkt an die falschen Präparate mit zum Teil gefährlichen Neben- oder Auswirkungen zu kommen, und das noch zu abartigen Wucherpreisen. Ich kannte natürlich den „Standard of Care“. Das bedeutete für mich, ich musste für mich selbst die Verantwortung übernehmen. Der mafiöse Handel mit Präparaten aus Fernost, der nur schwer zu kontrollieren war, gemahnte zur äußersten Vorsicht. Den Behörden gelang es nur sporadisch, u.a. in Netzwerke des ...