Lebenslinien - Kapitel 1 - Blindflug
Datum: 15.07.2025,
Kategorien:
Transen
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Mit 18 Jahren, gerade volljährig, mit mäßigem Abitur, verließ ich nach der Schulentlassung umgehend das Heim für unbegleitete Jugendliche. Die ohnehin mickrige Waisenrente hatte ich Jahre lang eisern zu sparen versucht und davon bisher nur ein äußerst knappes monatliches Taschengeld für mich abgezweigt. Zwar wurde sie noch vier Monate nach Schulabschluss weiter gezahlt, aber dann war Schluss, wenn ich bis dahin nicht eine Ausbildung begonnen hatte. Mit den Abschlussnoten war ich schlechter dran als jeder Realschüler. Eine Ausbildungsstelle zu finden war also schwer, zumal ich trotz zweier Betriebspraktika im letzten Schuljahr keine Entscheidung treffen konnte, aus den für mich geringen Angeboten, die meinen Vorstellungen entsprochen hätten, einen Beruf zu wählen der mir zusagte oder eine passende Ausbildungsstelle zu ergattern. Das vielfach strapazierte Prinzip – (besser eine Ausbildung als keine Ausbildung) – stufte ich als reine Zeitverschwendung ein. Was sollte ich in einem Job, der keine Erfüllung bot? Mit dem Abschluss irgend etwas zu studieren war aussichtslos. Ich hätte mir vorstellen können Make-up-Artist zu werden, doch für diesen Beruf wurde hier weit und breit keine Ausbildung angeboten. Wie also war die Zimmermiete zu erwirtschaften? Im Heim hatten immerhin Kost und Unterkunft nicht zu Buche geschlagen. Ich saß in meinem gemieteten Zimmer, einer billigen Absteige mit ramponierten Gebrauchtmöbeln und grübelte. Wegen der Zimmerpreise war ich extra in die zweite ...
... Etage eines schäbigen Hinterhauses auf dem Kiez gezogen. Draußen bröckelte der Putz, drinnen hing die Tapete in Fetzen. Am Tage arbeitete ich zur Aushilfe Stunden-weise im Sexshop zwei Häuser weiter. Wie lange mich der Ladenbesitzer als Vertretung für einen erkrankten Mitarbeiter behalten würde blieb abzuwarten. Den Job überhaupt zu erhalten war reiner Zufall. Immerhin drückte er die Augen zu als er merkte, dass ich mich in der dienstfreien Zeit nebenbei als Shop-Nutte in den Film- und Glory-Hole-Kabinen gegen geringes Entgelt anbot. Ich hatte dabei nur mäßigen Erfolg. Vielleicht war ich auch zu wählerisch bezüglich der Männer, die mir zugesagt hätten. Immerhin wusste ich seit meinem vierzehnten Lebensjahr, dass mit meiner Sexualität etwas nicht stimmte. Entweder war ich schwul oder transsexuell. Ich tippte inzwischen eher auf Letzteres, denn meine Emotionen schlugen stets Wellen wenn ich mir vorstellte, einen üppigen weiblichen Körper zu haben, wie die Frauen in den Pornoheften. Engere Freundschaften gab es nicht. Mit Mädchen etwas anzufangen, hatte ich mich nie getraut, obwohl sie mich so sehr interessierten. Aber auf eine Weise, die ich anfangs nicht richtig einordnen konnte. Es waren ihre Körper, die sich während der Schuljahre erst langsam, dann immer schneller veränderten. Ihre zunehmenden Rundungen. Ihre langen Haare und ihr gesamtes Gehabe, das sich von dem der Jungen in der Schule völlig unterschied. Ich fühlte mich geradezu magisch zu ihnen hin gezogen, wusste jedoch ...