1. Die Schrecken der Sklaverei


    Datum: 02.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Ich freue mich, euch meine nächste Geschichte präsentieren zu dürfen und wünsche viel Spaß beim lesen.
    
    Die Sonne stand im Zenit und brannte unbarmherzig auf die aus Sandstein erbaute Küstenstadt Haafnir herab. An diesem Tag, brachte selbst die ansonsten eher frische Brise vom Meer keine Linderung, sondern hüllte die Stadt in eine beklemmende Schwüle ein. Die wenigen Bürger, die an ihren Verkaufsständen standen, waren eher um Abkühlung bemüht als Waren feilzubieten.
    
    Unterhalb der Spitze des Palastturmes lehnte sich gerade Derelor Collins über den Sims der imposanten Balustrade und verfolgte mit Neugier eine ankommende Kolonne die von südlicher Richtung kam und gerade durch das Stadttor durchtrat. Trotz der lähmenden Hitze, fanden sich schnell Schaulustige ein, um die Neuankömmlinge in Augenschein zu nehmen.
    
    Er erkannte, dass es sich um einen Tross aus Sklaven handelte, die in Begleitung von Soldaten in Richtung des Palastes marschierten. Die Berichte seiner Späher schienen sich zu bewahrheiten, denn er erkannte Bratak an der Spitze des Trosses. Der fähigste unter den Sklavenjägern seines Vaters. Er sinnierte, wie viel Sklaven er wohl bereits seinem Vater verkauft hatte. Es mussten unzählige sein. Schon als Kind freute er sich jedes Mal, wenn Bratak von den Raubzügen zurückkehrte, denn die Rückkehr fand für gewöhnlich unter großen Pomp und Getöse statt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich so etwas wie eine Freundschaft zwischen ihnen. Als Kind belauschte er heimlich ...
    ... die Händler des Sklavenmarktes, damit Bratak einen besseren Preis raus schlagen konnte. Im Gegenzug revangierte er sich mit Erzählungen seiner Abenteuer, die nicht selten von haarsträubenden Abenteuern und schönen Frauen handelten. Die Sklaverei hatte lange Tradition in Haafnir und war tief in der Gesellschaft verwurzelt. Man sah es eher als Bereicherung der Gesellschaft an und eine individuelle Verbesserung des Einzelnen, als ein Ungemach. Den Sklaven erging es außerordentlich gut und es fehlte ihnen an nichts. Drohte den Frauen in ihren Dörfern bei der Geburt eines Kindes oftmals der Tod, nahm man sich hier ihrer an und stellte sie unter ärztlich Obhut, was die Sterblichkeitsrate auf ein minimum begrenzte.
    
    Auf der Straße brach langsam Tumult aus.
    
    Die Schönheit mancher Sklavinnen verdrehte dabei so manchen Straßentölpel den Kopf und mussten von den Soldaten, die neben Kolonne mitliefen, mit Waffengewalt zur Räson gebracht werden.
    
    Derelor schmunzelte amüsiert. Er hatte schon immer eine Schwäche für blutige Straßenschlachten. Auch das hatte in den Straßen von Haafnir Tradition. Kaum eine Rückkehr von Sklavenjägern verlief ohne Blutvergiesen. Deshalb nannte man auch die Straße vom Stadttor zum Palast auch den roten Pfad. Sie wussten, wohin die Sklaven gebracht wurden und dennoch versuchten sie es immer wieder, sich einer schönen Maid habhaft zu werden.
    
    In seinen Augen war es auch eine gute Gelegenheit, sich dem Gesindel in der Stadt zu entledigen. Doch konnte er ihre ...
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