1. Ein heißer Juli 02


    Datum: 08.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... zurück und ruft: „Yeah! Susi meldet sich einsatzbereit! Nun schnell unter die Dusche!"
    
    Beide ziehen sich ihren Fußballdress vom FC Erika an. Körpernahe geschnittene Trikots in Pink, hinten mit goldfarbener Rückennummer und Namen, Nummer 5 unter SABINE und Nummer 9 unter SUSANNA. Unter der Nummer jeweils das Logo des Sponsors, eines Schokoladenkonzerns. Vorne auf der Brust steht natürlich
    
    FC ERIKA
    
    und darunter in Lila:
    
    Die süßeste Versuchung seit es Frauenfußball gibt
    
    . Die dazu gehörenden Sporthosen sind weiß, kurz und reichlich knapp, bringen die Rundungen ausgesprochen schön zur Geltung und den großen roten Kussmund auf der linken Po-Backe auch. Auf die Stutzen verzichten sie. Sabines Nikes und Susis Puma Laufschuhe runden das Ensemble ab. „So machen wir auch einmal ein paar Bilder, zumindest der Verein kann sie wohl brauchen", meint Sabine, „allerdings wäre ein Fußballplatz als Location besser als eine Alm. Vielleicht können wir da heute was einfädeln, es sollen ja auch Fußballer kommen."
    
    „Die Fußballer wollen bei dir sicher ganz was anderes einfädeln, mein heißes Mäuschen!", kontert Susi. „Aber schau' mer mal, dann seng ma schon!, wie der olle Beckenbauer zu sagen pflegt."
    
    Gleich darauf melden sie sich bei Bruno zum Dienst. Als er ihren Aufzug bemerkt, grinst er breit. „Gute Idee, Mädels, dem Anlass entsprechend gewandet! Aber jetzt brauche ich Holz für den Kachelofen. Eingeheizt hab ich schon, aber wir werden noch nachlegen müssen. Susi, du weißt, ...
    ... wo das Holzlager ist. Bei dem Wetter haben wir bald die Stube voller nasser Mäuse, die ihre Sachen trocknen wollen. Ich spann' noch ein paar Leinen."
    
    Überall nass
    
    Als Sabine und Susi mit einer großen Kiste voller Holzscheite wieder in die Stube kommen, ist Bruno auch mit dem Leinenspannen fertig. Da fällt ihm plötzlich etwas ein: „Verflixt noch mal, jetzt hab' ich doch vergessen, die Gondel rauf zu holen. Da wird alles schon völlig nass sein. Jetzt aber fix!" Damit rennt er schon hinaus in den heftigen Regen. Bald hört man den alten Dieselmotor brav tuckern, nach fünfzehn Minuten ist er wieder still. Sekunden später steht ein tropfender und vor Kälte schnatternder Bruno mit einem Knäuel ebenso triefender Kleidungsstücke unter der Tür. „I-ich mu-muss mi-mir wa-was anz-z-z-ziehn!", stammelt er, „könnt ihr den Rest holen?", und verschwindet zu seinem Zimmer.
    
    Sabine und Susi schauen sich in die Augen, dann auf den Regen draußen, dann auf ihre schönen Dressen. Die sollen nun nicht nass werden. „Augen zu und durch!", fordert Sabine kämpferisch und zieht sich das Trikot über den Kopf. Eine Minute später sprinten zwei splitternackte Stars des FC Erika durch den immer kälter werdenden Regen und schleppen Rucksäcke, Sporttaschen, Windjacken und Anoraks in die Hütte. Zweimal müssen sie laufen. Erstmal werfen sie alles auf einen Haufen in die Ecke, dann stürzen sie zum Aufwärmen in die Küche. Dort ist es immer noch heiß und feucht, das tut gut. Sabine kann nicht widerstehen und ...
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